KPE

Kompression bei Lymphödem

Fast jeder Lymphödempatient weiss – Kompression ist wichtig. Was die wenigsten wissen ist, dass die Kompressionstherapie mit verschiedenen Hilfsmitteln umgesetzt werden kann. Hier lernen Sie die verschiedenen Möglichkeiten kennen, darunter auch das innovative Circaid System.

Weshalb Kompression?

Das Lymphödem entsteht, wenn die Lymphgefässe geschädigt, oder nicht in ausreichender Menge angelegt sind. Flüssigkeit die ganz natürlicherweise im Gewebe vorkommt, wird nicht mehr ausreichen von den Lymphgefässen aufgenommen und abtransportiert. Durch manuelle oder apparative Lymphdrainage werden die noch gesunden Lymphgefässe angeregt diese Flüssigkeit aus dem Gewebe abzutransportieren. Die Aktivität der Gefässe lässt aber schon nach wenigen Stunden wieder nach und die Schwellung nimmt unweigerlich wieder zu.

Kompression ist in der Lymphödemtherapie deshalb unverzichtbar. Durch den Druck von aussen wird ein erneutes Anschwellen des Beins vorgebeugt. Die Kompressionstherapie erhält den Erfolg der Lymphdrainage aufrecht. Wird eine unelastische Kompression gewählt, ist zudem ein leichter Entstauungseffekt gewährleistet.

Unelastische Kompression

Kompression kann mit elastischem oder unelastischem Material erzeugt werden. Wird Kompression mit ganz oder eher unelastischen Materialien erzeugt, ist ein hoher Arbeitsdruck gewährleistet. Das heisst, der Druck nimmt zu sobald man sich bewegt, weil das Material den Muskelbewegungen nicht nachgibt. Die Muskeln drücken von Innen gegen den Strumpf/Verband und „pressen“ so das dazwischenliegende Gewebe aus.

Der Ruhedruck hingegen ist gering. Das hat den Vorteil, dass es kaum zu Einschnürungen kommt und die Anwendung auch in der Nacht möglich ist.

Therapiemöglichkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Lymphödem mit Kompression zu versorgen. Hier lernen Sie die verschiedenen Varianten der Kompressionstherapie kennen.

Kompressionsverband

Urgo K2 KompressionsverbandWohl jeder Lymphödempatient kennt den gepolsterten Kompressionsverband. Er besteht aus mehreren Lagen, wobei die erste Schicht immer ein weiches Polstermaterial ist, das Einschnürungen im weichen Gewebe vorbeugt. Darüber werden eine oder mehrere Schichten Kurzzugbinden gewickelt. Vorgefertigte Verbandsets oder Spezialbinden mit Druckkontrolle-System wie z.B. Urgo K2 erleichtern heute das korrekte Anlegen eines Kompressionsverbands.

Vorteile: Geht bei jeder Beinform, kann regelmässig neu gewickelt werden wenn die Umfänge abnehmen. Garantiert perfekter Druck dank visuellem Kontrollsystem (nur bei ausgewählten Produkten).

Nachteile: Zeitaufwändig, teuer, man kann damit nicht duschen, muss von einer Drittperson angelegt werden, die Schuhe passen nicht mehr, kann verrutschen.

Circaid juxtafit

Circaid Juxtafit KompressionsverbandDas Circaid juxtafit System ist als Ersatz für gepolsterte Kompressionsverbände gedacht. Es besteht aus einem weichen Unterstrumpf, der Circaid juxtafit Manschette, einem kurzen Kompressionssocken für den Fuss und einer Fussbandage. Die Circaid Manschette wird ums Bein gelegt und mit mehreren Klettverschlüssen verschlossen. Die Velcros sind an Verschlussbändeln befestigt, die von beiden Seiten des Beins ineinander greifen.

Jeder Verschlussbändel ist mit zwei feinen Linien versehen. Mit der mitgelieferten Kontrollkarte wird der Abstand zwischen den beiden Linien gemessen. Die eingestellte Kompression lässt sich mit einem Blick ablesen und bei Bedarf jederzeit anpassen, z.B. wenn die Beinumfänge während dem Tag dank der Behandlung mit Circaid abnehmen.

Vorteile: Ideal zur Selbstbehandlung, Kompression jederzeit anpassbar, kontrollierter Druck, einfache Anwendung, hygienisch, dünner als Kompressionsverband, kann zum Duschen abgenommen werden, kostengünstig, passt auch für spezielle Beinformen.

Nachteile: Zehen werden nicht optimal behandelt.

Kompressionsstrümpfe

Bei einem Lymphödem werden feste rundgestrickte oder flachgestrickte Strümpfe benötigt. Sie bieten einen hohen Arbeitsdruck und schnüren im weichen Gewebe nicht ein. Kompressionsstrümpfe gibt es von verschiedenen Marken und in zahlreichen Farben.

Vorteile: Kontrollierter Druckverlauf, elegant und unauffällig, hohe Bewegungsfreiheit, selbständig anwendbar, einfache Materialpflege.

Nachteile: Anziehen kann am Anfang schwierig sein, kann nur bei einem maximal entstauten Bein angepasst werden, unpassend wenn sich die Beinumfänge verändern.

AIK

VASOprime Gerät zur apparativen LymphdrainageDie apparative intermittierende Kompression (AIK) wird auch als apparative Lymphdrainage bezeichnet. Sie hat bei Lymphödempatienten zwei Wirkungen. Durch die Massagewirkung wird die Aktivität der Lymphgefässe angeregt. Geleichzeitig kann durch eine mittlere bis hohe Kompression viel Flüssigkeit aus dem Bein verschoben werden. Die Kombination von Massage und Kompression macht die apparative Lymphdrainage in vielen Fällen wirksamer als die manuelle Lymphdrainage.

Vorteile: Einfache Anwendung zu Hause, ersetzt oft einen Teil der Sitzungen bei der manuellen Lymphdrainage, starke Entstauung möglich, angenehme Therapie, kostengünstig, Selbstbehandlung, lindert akute Spannungsbeschwerden

Nachteile: Ersetzt Kompressionsstrümpfe nicht.

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Zubehör für die Behandlung des Lymphödems

Das Lymphödem

Es gibt verschieden Indikationen für Kompressionsstrümpfe. Eine davon ist das Lymphödem. Erfahren Sie wie das Lymphsystem funktioniert, wie es zu einem Lymphödem kommen kann und wie die Therapie aussieht.

Das Lymphsystem

Wasser ist überall im Körper anzutreffen, in den Zellen, in den Gefässen und im Zwischenzellraum (Interstitium). Um die Funktion des Lymphsystems zu verstehen muss man die Reise des Wassers in den Blutgefässen beginnen. Das Blut besteht ca. zur Hälfte aus Wasser. Darin sind Nährstoffe gelöst und die Blutkörperchen „schwimmen“ darin. In den feinsten Blutgefässen (Kapillaren) tritt die Flüssigkeit in den Zwischenzellraum des Gewebes aus. Die Flüssigkeit wird jetzt interstitielle Flüssigkeit genannt. Sie transportiert Nährstoffe zu den Zellen und nimmt Abbauprodukte mit. Ca.90% der interstitiellen Flüssigkeit werden von den Venenkapillaren wieder aufgenommen.

Lymphbildung

Die verbleibende Flüssigkeit enthält Moleküle die zu gross sind, um von den Blutgefässen absorbiert zu werden. Hier kommen die Lymphkapillaren ins Spiel. Sie haben an ihren Enden genügend grosse Öffnungen, um die Flüssigkeit mit den darin gelösten Proteinen, Lipiden und Zelltrümmern aufzunehmen. Dieser Vorgang wird Lymphbildung genannt.

Filterung und Rückführung

Einmal in den Lymphgefässen wird die Flüssigkeit Lymphe genannt. Sie wird von den feinsten Lymphkapillargefässen in immer grösser werdende Lymphsammelstämme geleitet, die sich schliesslich vereinen und in den Venenwinkel münden. Hier wird die Lymphe in den Blutkreislauf zurückgeleitet. Auf ihrem Weg durch das Lymphsystem wurde die Lymphe mindestens einmal durch einen Lymphknoten geleitet, der Krankheitserreger und andere Fremdstoffe „herausgefiltert“ hat.

Verminderte Transportkapazität

Ist die Transportkapazität des Lymphsystems herabgesetzt, kann nicht mehr genügend Wasser aus dem Zwischenzellraum abtransportiert werden. Das Gewebe schwillt an, ein Lymphödem hat sich ausgebildet. Die verminderte Transportkapazität kann verschiedene Ursachen haben.

Primäres Lymphödem

Das Lymphsystem eines Menschen entwickelt sich noch vor seiner Geburt. Hier kann es zu Fehlern kommen. So ist es möglich, dass zu wenig Gefäss ausgebildet werden. Sie können aber auch einen zu kleinen oder zu grossen Durchmesser aufweisen, was den Flüssigkeitstransport erschwert. Das Lymphödem kann sich bereits im Babyalter manifestieren, in dem meisten Fällen wird es aber erst in der Pubertät sichtbar.

Sekundäres Lymphödem

Bei einem Unfall oder bei einer Operation wird Gewebe verletzt und auch die darin eingebetteten Lymphgefässe durchtrennt. Manchmal müssen Lymphknoten auch entfernt werden, z.B. wenn sich darin Ableger von Tumoren finden. Auch Infektionen können das Lymphsystem schädigen. Ein Lymphödem das in Folge einer Verletzung oder Erkrankung auftritt, wird sekundäres Lymphödem genannt.

KPE – die umfassende Therapie

Das Lymphödem beeinträchtigt Patienten mehrfach. Grosse Schwellungen werden als optisch störend empfunden, verursachen Spannungsschmerzen und erhöhen das Infektionsrisiko. Unbehandelt kommt es zu Gewebeneubildungen und Verhärtungen. Gut gibt es die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE). Sie reduziert Schwellungen, lindert Spannungsschmerzen und beugt Gewebeverhärtungen vor. Die KPE umfasst vier Säulen, die kombiniert angewendet werden.

  1. Lymphdrainage: Die manuelle Lymphdrainage oder apparative Lymphdrainage entstaut die geschwollene Extremität. Mit Lymphdrainagegeräten für die private Anwendung erhalten Patienten die Kontrolle über Ihre Beschwerden und können die Entstauung jederzeit selbständig durchführen. Geeignet ist z.B. das VASOprime wave 4.
  2. Kompressionsstrümpfe: Kompressionsstrümpfe halten die Schwellung zwischen den einzelnen Lymphdrainagen zurück. Es muss ein fester Strumpf mit hoher Stiffness gewählt werden, der eine anhaltende Rückstellkraft hat. Geeignete Qualitäten sind unter anderem, Venosan 7002, mediven forte, Sigvaris Traditional und Juzo Dynamic.
  3. Entstauungsübungen: Regelmässige Gymnastik hilft die Schwellungen zu reduzieren und erhöht die Wirksamkeit der Kompressionsstrümpfe.
  4. Hautpflege: Die verschlechterte Versorgungssituation verlangt nach einer zuverlässigen Hautpflege mit schonenden Produkten.

VASOprime wave 4 AIK-Gerät

Manuelle Lymphdrainage

Jeder hat schon einmal von der manuellen Lymphdrainage gehört und trotzdem gibt es viele offene Fragen zu diesem Thema. Hier werden die häufigsten Fragen rund um die manuelle Lymphdrainage (MLD) beantwortet.

Was ist manuelle Lymphdrainage?

Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Massageform die aus vier Grundgriffen besteht.

Was bewirkt manuelle Lymphdrainage?

Die vier Grundgriffe der MLD sorgen durch maximale Dehnung des Gewebes für eine Aktivitätssteigerung der motorischen Lympheinheiten und transportieren durch leichten Druck Flüssigkeit in Richtung der Lymphkapillaren. Flüssigkeit wird aus dem Zwischenzellraum aufgenommen und abtransportiert. Die Lymphbildung wird dadurch angeregt, es kommt zu einer Entstauung der behandelten Region.

Wer braucht MLD?

Die manuelle Lymphdrainage wird am häufigsten bei einem Lymphödem eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind das Lipödem sowie Schwellungen nach Operationen und Unfällen.

Auch im Lifestyle Bereich kommt MLD häufig zur Anwendung um eine Entschlackung des Gewebes zu erreichen.

Ist die Drainage schmerzhaft?

Nein. Manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Massageform, bei der die Haut zwar maximal gedehnt wird, aber nur so stark, dass keine Schmerzen auftreten. Ist die Behandlung schmerzhaft wird sie mit grosser Wahrscheinlichkeit falsch durchgeführt.

Weshalb schwellen die Beine immer wieder an? Wird die Therapie falsch durchgeführt?

Dass die Beine oder Arme bei einem Lymph- oder Lipödem immer wieder anschwellen, liegt in der Natur dieser Erkrankungen und ist nicht etwa auf eine falsch ausgeführte Lymphdrainage zurückzuführen. Die Lymphgefässe sind bei einem Lymphödem beschädigt, daran kann auch die Drainage nichts ändern. Trotzdem ist die manuelle Lymphdrainage unverzichtbar, da sie Beschwerden lindert und Komplikationen wie z.B. Fibrosen vorbeugt.

Warum wird MLD im Rahmen der komplexen physikalischen Entstauungstherapie angewendet? Weshalb muss man nach der Therapie Kompressionsstrümpfe tragen?

Wie oben erwähnt ist es normal, dass Beine oder Arme bei einem Lymphödem immer wieder anschwellen. Flüssigkeit tritt konstant aus den Blutkapillaren in den Zwischenzellraum aus und wird von den Lymphgefässen wieder aufgenommen. Dieser Vorgang tritt bei allen Menschen auf und ist Lebensnotwendig.

Ist die Kapazität der Lymphgefässe aber zu gering, schwillt die Extremität an, es kommt zu einem Lymphödem. Da immer wieder neues Wasser ins Gewebe austritt, ist die alleinige Therapie mit manueller Lymphdrainage nicht sinnvoll. Bereits nach wenigen Stunden wäre die Extremität wieder gleich stark geschwollen, wie vor der Therapie. Deshalb wird MLD bei einem Lymphödem immer nur im Rahmen der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) durchgeführt. Diese beinhaltet unter anderem, dass die Extremität nach der MLD mit Kompressionsverbänden eingebunden, oder mit medizinischen Kompressionsstrümpfen versorgt wird.

Kompressionsstrümpfe üben einen kraftvollen, nach oben hin abnehmenden Druck auf das Bein aus. Dadurch wird das erneute Anschwellen nach der manuellen Lymphdrainage verzögert und der entstaute Zustand möglichst lange erhalten.

Wie oft muss die manuelle Lymphdrainage durchgeführt werden?

Das ist individuell. Bei Lymphdrainage-Behandlungen nach Operationen kann die Therapie oft schon nach ein paar Sitzungen eingestellt werden.

Bei Lymph- und Lipödem-Patienten hingegen, muss die Therapie lebenslänglich weitergeführt werden. Von einer Sitzung pro Woche bis zu einer Sitzung pro Tag ist alles möglich, abhängig vom Schweregrad des Ödems.

Oft wird die Lymphdrainage bei Personen mit Lymph- und Lipödem in zwei sich abwechselnden Phasen durchgeführt. In der Entstauungsphase, welche oft in einer Klinik stattfindet, wird eine maximale Entstauung des Ödems durch ein bis zwei MLD Sitzungen pro Tag, entstauenden Bewegungsübungen und lymphologische Kompressionsverbände angestrebt. In der darauf folgenden und bis zu einem Jahr dauernden Erhaltungsphase, wird die Lymphdrainage etwas reduziert und die betroffene Extremität zwischen den einzelnen Sitzungen mit Kompressionsstrümpfen versorgt.

Gibt es eine Alternative zur manuellen Lymphdrainage?

Ja und Nein. Die apparative intermittierende Kompressionstherapie (AIK) hat eine nahezu identische Wirkung wie die manuelle Lymphdrainage. Viele Lymph- und Lipödem-Patienten können problemlos mehrere MLD-Sitzungen pro Woche durch AIK Anwendungen ersetzen. Die AIK ersetzt die manuelle Drainage aber nicht vollständig, sodass die MLD nur reduziert, aber nicht vollständig beendet werden kann. Das genaue Therapiekonzept muss immer vom behandelnden Arzt angepasst und überprüft werden.

Was sind die Vorteile der apparativen intermittierenden Kompression?

  • Im Gegensatz zu manuellen Lymphdrainage kann die AIK selbständig zu Hause durchgeführt werden. Das spart Zeit und Anfahrtskosten, ausserdem kann die AIK unabhängig von Öffnungszeiten und auch am Wochenende und an Feiertagen durchgeführt werden.
  • Die AIK Behandlung findet zu Hause statt, dazu kann man machen wozu man Lust hat. Fernsehen, lesen oder telefonieren sind dank geringer Betriebslautstärke von modernen AIK Geräten (z.B. VASOprime wave 4) kein Problem.
  • Bereits nach kurzer Zeit ist die AIK günstiger als die manuelle Lymphdrainage.
  • Für die AIK brauchen die Kompressionsstrümpfe nicht ausgezogen zu werden.
  • Die Patienten erhalten ein Stück Freiheit und Unabhängigkeit zurück.

Lesen Sie auch unseren Artikel „Kosteneffiziente Behandlung bei Lymphödem„.

Behandlungsmethoden bei Lymphödem

Das „dicke Bein“ oder der „dicke Arm“ sind häufig auf eine Lymphabflussstörung zurückzuführen. Das Lymphödem ist eine eiweissreiche Flüssigkeitsansammlung im Zwischenzellraum, die behandelt werden muss, um Verhärtungen des Gewebes und Folgeschäden vorzubeugen. Die Behandlung setzt sich üblicherweise aus vier Anwendungen zusammen, die regelmässig wiederholt werden und unter dem Begriff komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) bekannt sind.

Die KPE

Die KPE hat das Ziel die geschwollenen Gliedmassen möglichst von dem überschüssigen Wasser zu befreien. Die Entstauung wird durch Lymphdrainage und Bewegungsübungen erreicht. Erhalten wird der entstaute Zustand mit Kompressionsstrümpfen oder Bandagen. Regelmässige Hautpflege soll die Hautgesundheit erhalten. Die vier Säulen der KPE im Überblick:

1. Lymphdrainage: Bei der Lymphdrainage werden die Lymphangione (Lymphherzen) angeregt, damit sie sich häufiger zusammenziehen und mehr Flüssigkeit aus dem Gewebe transportieren. Bei der apparativen Lymphdrainage, auch AIK, genannt, wird die Flüssigkeit ausserdem durch den Druck der Manschette aus dem Gewebe gepresst. Dank dieser Doppelwirkung können AIK Geräte eine grössere Volumenreduktion erreichen. Ideal ist eine kombinierte Anwendung von AIK und manueller Lymphdrainage.

Neben ihrer guten Wirksamkeit können AIK Geräte mit ihrer flexiblen Anwendung überzeugen. Die Behandlung kann immer dann durchgeführt werden, wenn sie für nötig erachtet wird, auch an Wochenenden, Feiertagen oder am Abend.

Mit dem wave4 hat die Schweizer Marke VASOprime das erste AIK Gerät für den Privatgebrauch auf den Markt gebracht. Handlich kleine Abmessungen und ein moderater Preis machen die AIK jetzt für jeden Privathaushalt erschwinglich. Für die Anwendung des VASOprime wave4 sind keine medizinischen oder technischen Kenntnisse notwendig, denn die Einstellung erfolgt auf einem übersichtlichen, bebilderten Touch Screen.

2. Bewegungsübungen: In der ersten Zeit der KPE wird jeder Lymphödempatient bei einer speziellen Entstauungsgymnastik angeleitet. Später können die Übungen selbständig zu Hause durchgeführt werden.

3. Kompressionsstrümpfe/ Bandagen: Ist die Lymphdrainage abgeschlossen, muss der Arm oder das Bein umgehend mit einem lymphologischen Verband oder angepassten Kompressionsstrümpfen versorgt werden, um ein erneutes Anschwellen zu verhindern. Bei der AIK können die Strümpfe in der Regel anbehalten werden.

Welche Strümpfe angewendet werden ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Rundgestrickte Strümpfe können immer dann eingesetzt werden, wenn das Gewebe nicht zu weich ist und die Schwellungen gut kontrollierbar sind. Es ist eine feste Strumpfqualität wie z.B. Venosan 7000, Juzo Dynamic, Mediven forte oder Varisan Top zu wählen, welche flach auf der Haut aufliegt und dem Druck der Schwellung entgegenwirken kann.

Flachgestrickte Strümpfe mit Naht sind bei starken, schwer kontrollierbaren Schwellungen, sehr weichem Gewebe und ausgeprägten Körperformen die richtige Wahl. Hier ist nicht immer eine teure Massanfertigung notwendig. Juzo bietet die Expert und die Expert Cotton Linie auch als vorkonfektionierte Kniestrümpfe zu günstigem Preis an.

4. Hautpflege: Verwenden Sie eine schonende, gut pflegende Creme oder Lotion. Verzichten Sie auf Parfums und Konservierungsstoffe welche die Haut belasten.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Bis heute gilt das Lymphödem als unheilbar. Vielversprechende Versuche mit Transplantationen wecken Hoffnung, dass sich das in Zukunft ändern wird. Manche Patienten wenden ergänzend auch alternativmedizinische Behandlungsmethoden an.

Lymphknotentransplantation: Jüngste Versuche Lymphknoten zu transplantieren sind zwar geglückt, die Schwellungen und der Leidensdruck der Patienten konnte gelindert werden, ganz weg war das Lymphödem allerdings nicht. Ob eine derartige Verpflanzung in Frage kommt, muss in jedem Fall von einem spezialisierten Arzt individuell beurteilt werden.

Lymphgefässtransplantation: Das operative Verpflanzen von Lymphgefässen wird bei sekundären Lymphödemen und Genitallymphödemen bereits seit den 1980er Jahren angewendet. Viele Patienten sind mit dem Eingriff zufrieden und berichten von einer Linderung der Beschwerden.

Alternativmedizinische Anwendungen: Die Wirksamkeit von alternativmedizinischen Behandlungen bei Lymphödem konnten bis jetzt nicht nachgewiesen werden. Wird das Wohlbefinden des Patienten dadurch gesteigert, spricht aber nichts dagegen. Auf Behandlungen die Druck und Wärme auf das Gewebe ausüben oder die Haut verletzen ist aber in jedem Fall zu verzichten, da sie noch mehr Schaden anrichten können. Darunter fallen unter anderem Akupunktur, Akupressur, Schröpfen oder Behandlungen mit Blutegeln.

Massagen: Lymphdrainage und Massage sind nicht zu verwechseln. Während Lymphdrainagetherapeuten das Gewebe sehr sanft behandeln, üben gewöhnliche Massagen zu viel Druck aus und sind eher nicht für die Behandlung von Lymphödemen geeignet.

Verbesserte Qualität beim VASOprime wave4

Das Lymphdrainagegerät wave4 der Schweizer Marke VASOprime ist jetzt noch besser. Die Steuerung wurde so optimiert, dass der Druck noch genauer dosiert wird und während des ganzen Zyklus aufrechterhalten bleibt. Die Anwendung bleibt dabei wie gewohnt einfach.

Die Steuerung bei Lymphdrainagegeräten

Es gibt drei Steuerungsvarianten bei Lymphdrainagegeräten. Durch die Steuerung wird sichergestellt, dass die Manschette den gewünschten Druck am Bein oder Arm appliziert.

Zeitsteuerung: Bei zeitgesteuerten Lymphdrainagegeräten schaltet die Pumpe immer nach einem vorgegebenen Zeitintervall aus. Damit bei einem zeitgesteuerten Gerät der gewünschte Druck erreicht werden kann, muss die Manschette dem Arm- oder Beinumfang exakt angepasst werden. Dennoch ist diese Steuerungsvariante nicht besonders genau und wird deshalb selten eingesetzt.

Drucksteuerung: Bei druckgesteuerten Lymphdrainagegeräten schaltet die Pumpe dann aus, wenn der gewünschte Druck in der befüllten Kammer der Manschette erreicht ist. So wird sichergestellt, dass der Druck immer korrekt ist, auch wenn die Beinumfänge durch die Schwellungen nicht immer gleich sind. Auch gegen Ende der Behandlung, wenn das Ödem schon gut entstaut ist, lässt der angewendete Druck nicht nach. Wer ein medizinisches Lymphdrainagegerät anschafft sollte darauf achten, dass eine Drucksteuerung oder eine kombinierte Steuerung eingebaut ist.

Kombinierte Steuerung: Bei druck- und zeitgesteuertes Lymphdrainagegerät wird die Pumpaktivität unterbrochen wenn der gewünschte Druck in den Kammern erreicht ist. Wird dieser jedoch nicht in einer vorgegebenen Zeit erreicht, schaltet die Pumpe aus, bevor der Druck erreicht ist. Dadurch wird erreicht, dass ein Zyklus vom aufpumpen der ersten Kammer bis zum Ablassen des Drucks nicht länger als eine vorbestimmte Zeit dauert, was maximale Anwendungssicherheit gewährleistet. Bei Lymphdrainagegeräten mit kombinierter Steuerung wird im ersten Zyklus oft noch nicht der gewünschte Druck erreicht. Dabei handelt es sich nicht um eine Fehlfunktion, spätestens ab dem dritten Intervall wird der gewünschte Druck immer erreicht. Das VASOprime wave4 ist mit einer kombinierten Steuerung ausgestattet.

Konstanter Druck durch Nachpumpen

Die VASOpirme Geräte der neuesten Generation sind mit einer Nachpumpfunktion verbessert worden. Das heisst, jede Kammer der Manschette wird wie gewohnt druck- und zeitgesteuert aufgepumpt. Ist der gewünschte Druck in der Kammer erreicht, wird dieser neu nach einer Sekunde noch einmal überprüft und bei Bedarf noch ein- bis zweimal nachkorrigiert bevor das Aufpumpen der nächsten Kammer beginnt.

Weshalb braucht es die neue Nachpumpfunktion?

Das Material der Arm- und Beinmanschetten ist sehr robust, gibt aber gerade bei der Anwendung von hohen Drücken der Belastung ein wenig nach. In Messungen lässt sich deshalb feststellen, dass der Druck in den Kammern der Manschette vom Zeitpunkt des Aufpumpens bis zum Ablassen leicht abnimmt. Mit der neuen Nachpumpfunktion wird der Nachgiebigkeit der Manschette Rechnung getragen. Es wird ein noch genauer dosierter und konstanterer Druck erreicht, was die Wirksamkeit der Therapie nochmals verbessert.

Bessere Wirkung, gleiche Anwendung

Für Sie als Anwenderin oder Anwender ändert sich durch die neue Nachpumpfunktion nichts an der Anwendung. Das VASOprime wave 4 der neuesten Generation ist gleich einfach zu bedienen wie die Geräte der vorherigen Generation. Nur die Wirksamkeit ist noch besser.

VASOprime wave 4 AIK-Gerät

Mehr über die AIK mit dem VASOprime wave 4.