Klassen

Klasse 2 Strümpfe auch zur Vorbeugung

Geschwollene Beine nach einem langen Arbeitstag sind für viele Personen Realität. Immer wieder werden Stützstrümpfe empfohlen, um die unangenehmen Schwellungen vorzubeugen. Das ist sinnvoll. Eine noch bessere vorbeugende Wirkung haben aber medizinische Kompressionsstrümpfe der Klasse 2, wie eine neue Studie zeigt.

Vorbeugung von Schwellungen im Büro
Häufiges Sitzen wie es heute bei Büro-Arbeiten üblich ist, verursacht auch bei gesunden Venen Schwellungen.

Die Studie

Für eine Studie (1) haben Personen mit gesunden Venen aber mit berufsbedingten Beinödemen verschiedene Kompressionsstrümpfe getestet. Jeweils am Morgen vor der Arbeit und am Abend nach der Arbeit wurde das Beinvolumen gemessen. Am ersten Tag trug niemand Kompressionsstrümpfe. So wurden die Ausgangswerte ermittelt. Am zweiten Tag trugen alle Teilnehmer Kopressionsstrümpfe mit 15-20 mmHg Fesseldruck (entspricht ca. Kompressionsklasse 1). Am dritten Tag der Studie trugen alle Teilnehmer Kompressionsstrümpfe mit 20-30 mmHg, was ziemlich genau der medizinischen Kompressionsklasse 2 (23-32 mmHg) entspricht.

Die Teilnehmer wurden anhand ihrer Arbeitshaltung in eine der drei Gruppen Sitzend, Stehend oder Kombiniert (Sitzen, Stehen, Gehen)eingeteilt.

Langes Sitzen schadet den Beinen

Die Studienteilnehmer die während der Arbeit hauptsächlich sitzen, hatten am Abend deutlich mehr Schwellungen, als Personen die hauptsächlich stehen. Am wenigsten ausgeprägt war das berufsbedingte Ödem bei der kombinierten Gruppe.

Stützstrümpfe gut, Kompressionsstrümpfe besser

Bereits mit den leichten Kompressionsstrümpfen fiel das Ödem deutlich geringer aus. Am geringsten war die Schwellung aber beim Tragen der medizinischen Kompressionsstrümpfe mit 20-30 mmHg (ca. KKL2).

Klasse 2 Kompressionsstrümpfe für den Arbeitsalltag

Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Farben. Wir stellen Ihnen hier nur einige Modelle vor, mit denen Sie im Business-Alltag eine gute Figur machen.

VenoTrain Business – der Stilvolle

VenoTrain business

Die VenoTrain Business Herrenkompressionsstrümpfe sind absolut blickdicht und fein strukturiert. Sie lassen sich stilvoll zum Anzug kombinieren, denn die Farben Caramel, Anthrazit, Marine und Schwarz passen immer.

Weiches Material mit Tactel und Baumwolle sorgen für ein angenehmes Tragegefühl ohne Schwitzen. Timbrelle Care Fasern mit Silber-Ionen beugen unangenehme Gerüche vor, damit die Füsse auch nach einem langen Tag in den Businessschuhen noch frisch sind.

Juzo Energy – der Komfortabel

Juzo Energy

Die Juzo Energy Kniestrümpfe sind aus besonders feinen Mikrofasern gestrickt. Sie liegen angenehm am Bein und bieten auch nach einem langen Arbeitstag noch ein frisches, trockenes Tragegefühl.

Dank blickdichter Optik und feiner Rippstruktur überzeugen die Klasse 2 Kompressionsstrümpfe auch modisch. Die Juzo Energy Herrensocken gibt’s in den sechs Farben weiss, beige, braun, anthrazit, marine und schwarz.

Sigvaris Magic – die Femininen

Sigvaris Magic

Egal ob Sie es lieber unauffällig mögen, oder mit den Strümpfen auch gerne einmal modische Akzente setzen, die Sigvaris Magic sind die richtige Wahl. Die feinen Klasse 2 Kompressionsstrümpfe haben eine ebenmässige Oberfläche und eine leichte Transparenz, sodass sie sich elegant mit dem Business-Outfit kombinieren lassen.

Die Farbauswahl mit natürlichen Hauttönen, Grau, Marine und Schwarz wird von vier Magic Colors ergänzt.

Venosan 4002 – die Hochelastischen

Venosan 4002

Ein aktiver Alltag fordert einen Strumpf der jede Bewegung mitmacht. Die Venosan 4002 Kompressionsstrümpfe sind hochelastisch und passen sich dem Bein in jeder Situation exakt an.

Tactel Fasern sorgen nicht nur für einen weichen Tragekomfort, sondern regulieren auch die Feuchtigkeit, sodass Sie nicht ins Schwitzen kommen. Die zu 100% in der Schweiz hergestellen Kompressionsstrümpfe sind in vier Farben erhältlich.


Quelle:

  1. Belczak CEQ et al. (2018): Vergleichsstudie zweier medizinischer Kompressionsstrümpfe (MKS) mit 15–20 mmHg und 20–30 mmHg in der Reduktion des berufsbedingten Ödems bei stehenden und sitzenden gesunden Teilnehmern; Comparison of 15–20 mmHg versus 20–30 mmHg compression stockings in reducing occupational oedema in standing and seated healthy individuals; International Journal of Vascular Medicine 2018:2053985

Die verschiedenen Arten der Kompressionstherapie

Die Kompressionstherapie ist Standard in der Behandlung von Venenleiden. Die Kompression kann durch Binden, Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsgeräte erreicht werden. Welche Versorgungsform zur Anwendung kommt ist abhängig von der Indikation, denn jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile.

Binden

Mit elastischen Binden lassen sich individuelle Kompressionsverbände anlegen, welche kontinuierlich den aktuellen Beinumfängen angepasst werden können. Das ist vor allem bei Patienten deren Beinumfänge noch abnehmen wichtig, z.B. nach Venenoperationen. Der Druck kann individuell gewählt werden und das Aufbringen von Wundauflagen, z.B. bei Ulcus cruris ist unter Kompressionsverbänden problemlos möglich. Meist werden für Kompressionsverbände Kurzzugbinden gewählt, da sie kaum Einschnürungen verursachen und einen hohen Arbeitsdruck gewährleisten.

  • Vorteile: Individuell, hygienisch, hoher Arbeitsdruck.
  • Nachteile: Kann nicht selbständig angelegt werden, aufwändig, kann verrutschen, kein garantierter Druckverlauf.
  • Anwendung bei: nach Venenoperationen, Ulcus cruris (offenes Bein), Venenentzündungen, KPE (1.Phase) bei Lymphödem.

Kompressionsstrümpfe

Kompressionsstrumpf für die BasistherapieDie einfachste und am meisten verwendete Versorgungsform bei Venenerkrankungen sind Kompressionsstrümpfe. Sie können vom Patient selbständig angezogen werden und bieten einen guten Tragekomfort ohne Einschränkungen. Die Auswahl an Strümpfen ist nahezu unbegrenzt. Von hochelastischen, feinen Rundstrickstrümpfen mit hohem Ruhedruck bis zu festen, stabilen Flachstrickstrümpfen mit hohem Arbeitsdruck gibt es Strümpfe in allen Varianten. Um den Komfort zu verbessern können Patienten aus zahlreichen Extras wie offener Fussspitze, verschiedenen Haftbändern, Eingriff für Herren oder extra weitem Leibteil wählen. Die Strümpfe werden in vier verschiedenen Kompressionsklassen mit garantiertem Druckverlauf angeboten und erlauben es nahezu jedes Bein optimal zu Versorgen. Für Patienten mit offenem Bein gibt es ausserdem spezielle Strumpf-Set’s mit mehreren Strümpfen die übereinander gezogen werden und besonders einfach zum Anziehen sind.

  • Vorteile: Riesige Vielfalt mit hohem Arbeits- oder Ruhedruck für fast alle Indikationen, einfache Anwendung, bequem zu tragen, garantierter Druckverlauf.
  • Nachteile: Bei geringer Kraft manchmal schwierig anzuziehen, extreme Beinformen können nicht versorgt werden.
  • Anwendung bei: Krampfadern, nach Venenoperationen, in der Schwangerschaft, offenes Bein, venöse Schwellungen, schwere Beine, Thromboseprophylaxe.
  • Bekannte Marken: Sigvaris, Venosan, Bauerfeind, Medi, Juzo.

Apparative intermittierende Kompression – Kompressionsgeräte

VASOprime wave 4 AIK-GerätDia apparative intermittierende Kompression (AIK) meist als Ergänzung zu Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsverbänden angewendet. Eine mehrkammerige Manschette appliziert den wechselnden Druck des Kompressionsgeräts aufs Bein, der Blutfluss wird beschleunigt. Die AIK beschleunigt die Heilung des offenen Beins und hat sich in der Thromboseprophylaxe bettlägeriger Patienten als wirksam erwiesen.

  • Vorteile: Hochwirksam, verbessert die Heilungschancen bei Ulcus cruris, angenehme Anwendung.
  • Nachteile: Relativ hoher Anschaffungspreis (Gerät evtl. mieten), kein Ersatz für Kompressionsstrümpfe.
  • Indikationen: Lymphödem, venöses Ödem, Ulcus cruris (offenes Bein), bei Immobilität zur Thromboseprophylaxe.
  • Bekannte Marken: VASOprime.

Schmerzende Beine nach der Arbeit – das kann man tun

Langes Stehen und Sitzen ist schlecht für die Venen. Wer berufsbedingt viel auf den Beinen ist kann die Situation aber nicht ändern. Die Folge sind schmerzende Beine am Abend. Nach der Arbeit fühlen sich die Beine schwer an, gelegentlich kommt ein Berstungsgefühl hinzu, Schwellungen sind ebenfalls keine Seltenheit. Dies sind normalerweise Zeichen einer Venenerkrankung oder einer chronischen venösen Insuffizienz. Bei berufsbedingtem, langem Stehen können die Symptome auch bei venengesunden Patienten auftreten. Vor allem Frauen die viel auf Messen arbeiten tragen deshalb bei der Arbeit Stützstrümpfe.

Von Ärzten hört man dagegen immer wieder, dass Kompressionsstrümpfe bei berufsbedingten Beinbeschwerden die erste Wahl sind. Eine Meta-Analyse von Studien zum Thema „Kompressionstherapie bei berufsbedingten Beinbeschwerden und chronischer venöser Insuffizienz“(1) gibt Aufschluss über die zu bevorzugende Kompressionsstärke.

Die Untersuchung

Bei der Analyse wurden 11 Untersuchungen mit einbezogen. Insgesamt wurden die Daten von 1453 Probanden ausgewertet. 794 davon haben keine venöse Erkrankung, leiden aber belastungsbedingt an Symptomen. 552 Personen haben eine Venenerkrankung oder eine chronische venöse Insuffizienz. 141 Patienten haben sich bereits einer Venenoperation unterzogen. Die in den Studien eingeschlossenen Personen haben eine der folgenden Therapien erhalten:

  • Keine Therapie
  • Placebostrümpfe
  • Kompressionsstrümpfe mit einem Fesseldruck von 10-20 mmHg (entspricht festen Stützstrümpfen oder Kompressionsstrümpfen der Kompressionsklasse 1)
  • Kompressionsstrümpfe mit einem Fesseldruck über 20 mmHg (entspricht der Kompressionsklasse 2)

Ergebnisse

Das Hauptziel der Probanden war nicht die Verbesserung der gestörten Venenfunktion, sondern die Beseitigung der Symptome wie Schwellungen, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen nach langem berufsbedingtem Stehen oder Sitzen. Hier haben sich die Kompressionsstrümpfe mit einem Druck von 10-20 mmHg als wirkungsvollste Therapie herausgestellt. Die Therapie mit schwächeren Strümpfen, Placebostrümpfen oder gar keine Therapie hat sich als signifikant weniger wirkungsvoll erwiesen. Ein Druck über 20mmHg hat sich nicht als wirkungsvoller herausgestellt, als eine Kompression von 10-20 mmHg. Die Ergebnisse gelten für Personen die den CEAP-Stadien C1, C2 und gemässigtes C3 angehören. Auf Patienten mit ausgeprägtem Ödem und chronischer venöser Insuffizienz können die Ergebnisse nicht ohne weiteres übertragen werden.

Unser Tipp

Wenn eine chronische venöse Insuffizienz ausgeschlossen ist und keine ausgeprägten Schwellungen bestehen, reichen gute Stützstrümpfe oder Kompressionsstrümpfe der Kompressionsklasse 1 aus, um die Beschwerden durch berufsbedingtes Stehen oder Sitzen zu lindern. Beim Kauf von Stützstrümpfen sollten Produkte von bekannten Kompressionsstrumpf-Herstellern wie Sigvaris, Venosan oder Cizeta bevorzugt werden. Diese stellen Stützstrümpfe auf den gleichen Maschinen her wie die medizinischen Kompressionsstrümpfe. Dadurch wird ein nach oben hin abnehmender Druckverlauf gewährleistet. Stützstrümpfe mit einer den Zahl von unter 70 haben nachweislich keine Wirkung auf die Venen und sollten daher nicht eingesetzt werden.


Weitere Informationen zu den Kompressionsklassen.

(1)Amsler F, Blättler W (2008): Kompressionstherapie bei berufsbedingten Beinbeschwerden und chronischer venöser Insuffizient-eine Metaanalyse von randomisierten und kontrollierten Studien; Eur J Vasc Endovasc Surg 2008; 35: 366–372

Flachstrickstrümpfe bei Lymphödem

Flachgestrickter Kompressionsstrumpf für die Therapie des Lymphödems

Juzo Expert Flachstrick-Strumpf

Das Lymphödem ist eine Gewebeschwellung, welche durch unzureichenden Abtransport von Lymphflüssigkeit ausgelöst wird. Meist sind die Beine oder Arme betroffen, gelegentlich auch der Rumpf. Durch eine frühzeitige und vielschichtige Behandlung können die Umfänge stark reduziert werden, sodass die Lebensqualität der Betroffenen möglichst gross ist. Neben der regelmässigen Manuellen Lymphdrainage (MLD) oder Apparativen Intermittierenden Kompressionstherapie (AIK) ist die Versorgung mit Flachstrickstrümpfen oder Kompressionsärmeln ein wichtiger Bestandteil der Lymphödembehandlung. Die Wahl der richtigen Kompressionsstrümpfe ist dabei für den Therapieerfolg ausschlaggebend.

Rundgestrickt oder flachgestrickt

Den meisten Lymphödem-Patientinnen werden flachgestrickte Kompressionsstrümpfe verschrieben. Sie sind leicht an der Naht an der Beinhinterseite zu erkennen. Flachgestrickte Kompressionsstrümpfe unterscheiden sich aber nicht nur optisch von rundgestrickten. Das elastische Verhalten ist kurzzugig, das heisst der Arbeitsdruck von Flachstrickstrümpfen ist höher als der von Rundstrickstrümpfen. Der Massageeffekt ist höher und das Gestrick gibt dem Druck des Ödems weniger schnell nach. Bei Untersuchungen konnte ausserdem gezeigt werden, dass flachgestrickte Kompressionsstrümpfe im Verlauf des Tages viel weniger Rückstellkraft einbüssen, als rundgestrickte Strümpfe. Bei Untersuchungen haben sich Flachstrickstrümpfe zur Behandlung eines Lymphödems deshalb als besonders wirkungsvoll erwiesen.

Wer trotzdem nicht auf einen rundgestricken Kompressionsstrumpf verzichten will, sollte auf ein festes und rückstellstarkes Gestrick achten. Die meisten namhaften Hersteller führen solche Produkte im Sortiment, sowohl als Serien-, wie auch als Massanfertigungen.

Spezialfasern für gesunde Haut

Hautprobleme sind ein grosses Thema für Lymphödem-Patientinnen. Flachstrickstrümpfe werden deshalb auch mit Spezialfasern angeboten. Silberfaden sorgt für ein optimales Hautklima. Die bakteriostatische Wirkung der Silberionen beugt Pilz- oder Wundinfektionen der Haut vor. Zudem können auch Strümpfe mit Baumwolle gewählt werden, die sich durch ein weiches Hautgefühl und gutes Handling auszeichnen.

Kompressionsklasse

Bei einem Lymphödem sollte mindestens die Kompressionsklasse 2 oder 3 gewählt werden. Die Aussage ist aber nicht allgemeingültig. Arzt und Patient müssen den richtigen Druck der Flachstrickstrümpfe gemeinsam erarbeiten. Es gilt immer die wirkungsvollste Kompression zu wählen, die für den Patienten noch erträglich ist.

Die richtige Grösse

Die richtige Grösse der Kompressionsstrümpfe wird durch messen der Beinumfänge ermittelt. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass die Flachstrickstrümpfe dann auf Mass produziert werden. Viele Lymphödem-Patienten können mit vorkonfektionierten Produkten versorgt werden, die sehr viel günstiger sind als Massanfertigungen. Nur ausgeprägte Beinformen und Schwellungen erfordern die Herstellung eines Mass-Strumpfs.

Juzo Expert Strong Kompressionsstrumpf in modischer Farbe

Juzo Expert Strong

Schöne Flachstrickstrümpfe

Nicht nur bei den Rundstrickstrümpfen hat sich in den letzten Jahren viel bewegt. Auch Flachstrickstrümpfe sind mittlerweile sehr angenehm zu tragen. Der Tragekomfort ist durch neuartige, hochwertige Materialien erstklassig. Aber auch optisch steht die Flachstrickversorgung den Rundstrickstrümpfen nicht mehr nach. Sowohl Flachstrickstrumpfhosen, als auch Kompressionsärmel sind in jährlich wechselnden Modefarben erhältlich.

Flachstrickstrümpfe anziehen

Der hohe Arbeitsdruck von Flachstrickstrümpfen ist ideal für die Versorgung eines Lymphödems. Das Anziehen wird durch das kurzzugige Verhalten des Gestricks aber erschwert. Eine Anziehhilfe, welche für Bein- und Armstrümpfe erhältlich ist erleichtert das Anziehen enorm.

Die Kompressionssklassen

Wie die Bezeichnung Kompressionsstrumpf schon sagt, wird eine gewünschte Wirkung mittels Kompression erreicht. Der dabei gewählte Druck ist massgeblich von der Diagnose und Gesamtsituation abhängig. Insgesamt sind Kompressionsstrümpfe in vier unterschiedliche Kompressionsklassen erhältlich, KKL. I-IV. Der Druckverlauf wird mit dem RAL-Gütezeichen standardisiert. Stützstrümpfe werden auch in Klassen geteilt, die sogenannten Stützklassen. Auf Grund der fehlenden Richtlinien haben Stützstrümpfe im medizinischen Bereich wenig Bedeutung. Für eine prophylaktische Anwendung sind Stützstrümpfe aber durchaus gerechtfertigt.

Kompressionsklasse I, die Leichte

Kompressionsstrümpfe der KKL. 1 üben einen niedrigen Druck auf das Bein aus. Sie werden oft als leichte Kompressionsstrümpfe bezeichnet. Der Druck an der Fessel (cB) beträgt standardisierte 18-21mm Quecksilber und nimmt gegen oben hin kontinuierlich ab. Die Kompressionssklasse I hat keine therapeutische Bedeutung und wird ausschliesslich für eine bewusste Prophylaxe eingesetzt. Funktionelle Beschwerden wie Schweregefühl oder müde Beine können gelindert werden, solange noch keine massiven Krampfadern vorliegen. Auch für die Prophylaxe der Schwangerschaftsvarikose machen KKL. I Strümpfe Sinn, treten zusätzlich Schwellungen auf, soll eine höhere Kompressionsklasse gewählt werden.

Weiter werden die Strümpfe zur Sicherung des Therapieerfolgs nach Sklerosierung (Verödung) eingesetzt. Die postoperative Behandlung nach der Krampfadern-OP sollte mit Klasse II Strümpfe erfolgen. Es ist jedoch besser eine Klasse niedriger zu wählen, als ganz auf die Strümpfe zu verzichten, z.B. im Sommer.

KKL. 2, die Häufigste

Die Kompressionsklasse zwei ist die am meisten verwendete Klasse. Mit einem Fesseldruck von 23 bis 32 mm Quecksilber spricht man schon von einem schweren Kompressionsstrumpf. Die Fadenqualität wird fester, ebenso die Steifigkeit. Diese Strümpfe haben ein sehr breites Einsatzspektrum: Intensive Prophylaxe, Schwellungsreduktion, Behandlung von Krampfadern und Thrombose sind nur einige Beispiele. Auch in der Schwangerschaft finden Kompressionsklasse II Strümpfe viele Anhänger.

KKL. 3, für spezielle Indikationen

Die KKL. 3 bietet mit über 36mm Quecksilber eine sehr hohe Kompression. Die Klasse wird nur für spezielle Indikationen verschrieben. Dazu gehört z.B. das Lymphödem. Auch für die Therapie des offenen Beins kann ein KKL. 3 Kompressionsstrumpf eingesetzt werden, solange die arterielle Durchblutung sichergestellt ist.

KKL. 4

Kompressionsstrümpfe mit über 49mm Quecksilber haben so gut wie keine Anwendung. Die Strümpfe werden nur auf Anfrage und nach Mass hergestellt. Ein Kompressionsstrumpf der Klasse IV kann nicht selber angezogen werden!