Die verschiedenen Arten der Kompressionstherapie

Die Kompressionstherapie ist Standard in der Behandlung von Venenleiden. Die Kompression kann durch Binden, Kompressionsstrümpfe oder Kompressionsgeräte erreicht werden. Welche Versorgungsform zur Anwendung kommt ist abhängig von der Indikation, denn jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile.

Binden

Mit elastischen Binden lassen sich individuelle Kompressionsverbände anlegen, welche kontinuierlich den aktuellen Beinumfängen angepasst werden können. Das ist vor allem bei Patienten deren Beinumfänge noch abnehmen wichtig, z.B. nach Venenoperationen. Der Druck kann individuell gewählt werden und das Aufbringen von Wundauflagen, z.B. bei Ulcus cruris ist unter Kompressionsverbänden problemlos möglich. Meist werden für Kompressionsverbände Kurzzugbinden gewählt, da sie kaum Einschnürungen verursachen und einen hohen Arbeitsdruck gewährleisten.

  • Vorteile: Individuell, hygienisch, hoher Arbeitsdruck.
  • Nachteile: Kann nicht selbständig angelegt werden, aufwändig, kann verrutschen, kein garantierter Druckverlauf.
  • Anwendung bei: nach Venenoperationen, Ulcus cruris (offenes Bein), Venenentzündungen, KPE (1.Phase) bei Lymphödem.

Kompressionsstrümpfe

Kompressionsstrumpf für die BasistherapieDie einfachste und am meisten verwendete Versorgungsform bei Venenerkrankungen sind Kompressionsstrümpfe. Sie können vom Patient selbständig angezogen werden und bieten einen guten Tragekomfort ohne Einschränkungen. Die Auswahl an Strümpfen ist nahezu unbegrenzt. Von hochelastischen, feinen Rundstrickstrümpfen mit hohem Ruhedruck bis zu festen, stabilen Flachstrickstrümpfen mit hohem Arbeitsdruck gibt es Strümpfe in allen Varianten. Um den Komfort zu verbessern können Patienten aus zahlreichen Extras wie offener Fussspitze, verschiedenen Haftbändern, Eingriff für Herren oder extra weitem Leibteil wählen. Die Strümpfe werden in vier verschiedenen Kompressionsklassen mit garantiertem Druckverlauf angeboten und erlauben es nahezu jedes Bein optimal zu Versorgen. Für Patienten mit offenem Bein gibt es ausserdem spezielle Strumpf-Set’s mit mehreren Strümpfen die übereinander gezogen werden und besonders einfach zum Anziehen sind.

  • Vorteile: Riesige Vielfalt mit hohem Arbeits- oder Ruhedruck für fast alle Indikationen, einfache Anwendung, bequem zu tragen, garantierter Druckverlauf.
  • Nachteile: Bei geringer Kraft manchmal schwierig anzuziehen, extreme Beinformen können nicht versorgt werden.
  • Anwendung bei: Krampfadern, nach Venenoperationen, in der Schwangerschaft, offenes Bein, venöse Schwellungen, schwere Beine, Thromboseprophylaxe.
  • Bekannte Marken: Sigvaris, Venosan, Bauerfeind, Medi, Juzo.

Apparative intermittierende Kompression – Kompressionsgeräte

VASOprime wave 4 AIK-GerätDia apparative intermittierende Kompression (AIK) meist als Ergänzung zu Kompressionsstrümpfen oder Kompressionsverbänden angewendet. Eine mehrkammerige Manschette appliziert den wechselnden Druck des Kompressionsgeräts aufs Bein, der Blutfluss wird beschleunigt. Die AIK beschleunigt die Heilung des offenen Beins und hat sich in der Thromboseprophylaxe bettlägeriger Patienten als wirksam erwiesen.

  • Vorteile: Hochwirksam, verbessert die Heilungschancen bei Ulcus cruris, angenehme Anwendung.
  • Nachteile: Relativ hoher Anschaffungspreis (Gerät evtl. mieten), kein Ersatz für Kompressionsstrümpfe.
  • Indikationen: Lymphödem, venöses Ödem, Ulcus cruris (offenes Bein), bei Immobilität zur Thromboseprophylaxe.
  • Bekannte Marken: VASOprime.

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