Lymphödem

Wraps und Nachtversorgungen von L&R

Nachtversorgung von Lohmann und Rauscher

Wraps, auch Klettbandagen genannt, sind unverzichtbare Hilfsmittel in der Ödemtherapie. Anders als Kompressionsstrümpfe passen sie sich den Beinumfängen immer exakt an und unterstützen so die Entstauung. Im Vergleich zu klassischen Wickelverbänden bieten sie Betroffenen mehr Komfort, grössere Freiheit und eine riesige Zeitersparnis. Wraps gibt es für den Tag und für die Nacht. Hier erfahren Sie mehr über die Ready Wraps der Marke Lohmann & Rauscher, sowie die neuen Tribute Wrap Nachtversorgung.

Kompressionstherapie rund um die Uhr

Die Therapie des Lymphödems erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase (Entstauungsphase) wird die Schwellung entstaut, in der zweiten Phase wird der entstaute Zustand erhalten (Erhaltungsphase). In beiden Phasen ist Kompression ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Sie verhindert, dass die Schwellung nach der Lymphdrainage wieder zunimmt.

In der Entstauungsphase wird häufig ein Kompressionsverband angelegt, der dem Patienten aber einen schlechten Komfort bietet. Als moderne Alternative gibt es Ready Wrap. Die Klettbandage ersetzt den Kompressionsverband und kann Tag und Nacht getragen werden. In der Erhaltungsphase wird der Wrap durch einen Kompressionsstrumpf ersetzt, der nur während dem Tag getragen wird. Für die Nacht kann entweder weiterhin der Ready Wrap getragen werden, oder aber der Tribute Wrap. Er ist speziell für die Nachtversorgung konzipiert und unterstützt die Entstauung auch durch seine Füllung.

Neuheit: Tribute Wrap für die Nacht

Der Tribute Wrap ist für den Unterschenkel, den Arm und die Hand erhältlich. Er lässt sich vollständig öffnen, was das Anziehen besonders einfach macht. Mit den breiten Klettlaschen wird der Wrap verschlossen. Die Laschen sind mit einer Fingeröffnung ausgestattet, um das Handling zu erleichtern. Dank dem wenig elastischen Material lässt sich die Kompression individuell anpassen, sodass Sie jederzeit die Kompression haben, die für eine optimale Behandlung nötig ist und Ihnen den besten Komfort bietet.

Tribute Wrap Nachtversorgung für das Bein
Tribute Wrap Nachtversorgung für die Hand

Es ist aber nicht alleine die Kompression, die dem Tribute Wrap seine entstauende Wirkung verleiht. Die Füllung mit Schaumstoffflocken in verschiedenen Härtegraden leistet ebenfalls ihren Beitrag. Sie massiert das Gewebe mit unterschiedlichen Drücken, was verhärtetes Gewebe (Fibrosen) lockert. Gerade bei einem Lymphödem Stadium 2 oder höher sind solche Verhärtungen häufig und können die Lebensqualität beeinträchtigen.

Werden Fibrosen aufgelöst, kann auch die im Gewebe angestaute Flüssigkeit leichter abfliessen. Kanäle in der Polsterung des Tribute Wrap zeichnen die natürlichen Abflusswege der Lymphe nach und leiten sie in Richtung der funktionstüchtigen Lymphgefässe. Der Effekt ist spürbar. Die behandelte Extremität fühlt sich am Morgen weicher an, die Strümpfe lassen sich leichter anziehen und die Verhärtungen nehmen langfristig ab.

Da der Tribute Wrap speziell für die Nacht konzipiert ist, wird er mit einem dünnen Überzug geliefert. Er verhindert, dass sich Haare, Bettwäsche oder Pyjama mit den Klettverschlüssen des Wraps verhaken.

Um trotz weicher Polsterung nicht übermässig zu wärmen, ist der Tribute Wrap auf der Innenseite mit einem Futter mit Coolcore Technologie ausgestattet. Es erzeugt ein angenehm frisches Tragegefühl, das sich 3°C kühler anfühlt, als die tatsächlich gemessene Temperatur.

Caresia Bandagierhilfe als kostengünstige Alternative

Die Caresia Bandagierhilfen sind mit den gleichen Schaustoffflocken gefüllt wie der Tribute Wrap. Sie sind aber nicht als Wrap ausgeführt. Caresia wird über die Extremität gezogen, wo es sicher hält. Mit einer Kurzzugbinde die man darüber wickelt, wird der gewünschte Druck erzeugt.

Caresia fürs Bein
Caresia für die Hand

Diese Kombination aus vorgefertigtem Polstermaterial und klassischem Wickelverband ist eine kostengünstige Alternative zum Wrap. Dank der sicheren Polsterung ist das Anwickeln des Verbands ganz einfach und erfordert keine besonderen Kenntnisse, was ein Vorteil gegenüber mehrlagigen, gepolsterten Kompressionsverbänden ist.

Ready Wrap für den Tag

Durch ihre weiche Polsterung sind Tribute Wraps und Caresia nicht für den Tag geeignet, hier sind die Ready Wraps die bessere Wahl.

ReadyWrap
ReadyWrap anpassen

Sie sind zwar ebenfalls gepolstert, um Einschnürungen im weichen Gewebe vorzubeugen. Die Polsterung ist aber eher dünn, damit man den Ready Wrap am Tag mühelos unter der Kleidung tragen kann. Die Ready Wraps sind ausserdem in Schwarz und Hautfarbe erhältlich. Es gibt Versorgungen für Unter- und Oberschenkel, Knie, Fuss und Zehen, sowie für Arm und Hand. Für einen optimalen Komfort wird unter den Ready Wraps für das Bein ein Unterziehstrumpf getragen, der im Lieferumfang enthalten ist.

Ready Wraps sind so gestaltet, dass sie im Alltag eine möglichst grosse Bewegungsfreiheit bieten. 50% überlappende Verschlussbänder sorgen dabei für maximale Sicherheit, weil sich auch bei Bewegungen keine Öffnungen bilden können. Eine lückenlose Kompression ist jederzeit gewährleistet.

Wie alle Wraps sind auch die Ready Wraps für die selbständige Anwendung durch die Patientin konzipiert. Dadurch erleichtern sie das Selbstmanagement der Lymphödems. Farblich gekennzeichnete Klettverschlüsse, sowie ein Inlay bei der Armversorgung, erleichtern das korrekte, selbständige Anziehen.

Alle Wraps von Lohmann & Rauscher kann man online kaufen.

Kompressionsstrümpfe gegen Wasser in den Beinen

Lagert sich Wasser in den Beinen ein, ist das unangenehm bis schmerzhaft. Für die Wassereinlagerungen gibt es viele mögliche Ursachen. Die Therapie hingegen ist in den meisten Fällen die Gleiche. Kompressionsstrümpfe kontrollieren die Schwellung zuverlässig und formen das Bein.

Beinschwellungen erfolgreich behandeln
Bildquelle Juzo

Ursachen für Wassereinlagerungen

Wasser in den Beinen kann ganz verschiedene Ursachen haben und sollte vom Arzt untersucht werden, insbesondere wenn die Schwellungen plötzlich oder sehr ausgeprägt auftreten. Mögliche Ursachen für Wasser in den Beinen können sein:

Schwangerschaft

Viele Schwangere leiden an Wasser in den Beinen, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft. Das ist normal und in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis. Schuld daran sind die Hormone. Nach der Geburt verschwinden die Schwellungen von alleine.

Venenschwäche

Die Venen sind mit Klappen ausgestattet. Sie verhindern, dass Blut in den Gefässen rückwärts in Richtung Fuss fliesst. Bei einer Venenschwäche z.B. bei Krampfadern oder nach einer Thrombose, funktionieren diese Venenklappen nicht mehr einwandfrei. Das Blut bleibt länger in den Beinen liegen, sodass der Druck in den Gefässen zunimmt. Flüssige Blutbestandteile werden dadurch ins umliegende Gewebe gepresst, die Beine schwellen an.

Lymphödem

Bei einem Lymphödem wird die natürlicherweise im Gewebe vorkommende Flüssigkeit nicht mehr ausreichend abtransportiert. Meist tritt es nach einer Bein- oder Bauchoperation auf, bei der Lymphgefässe verletzt wurden. Beim Lymphödem wird nicht nur Wasser im Bein eingelagert, sondern auch Eiweisse, welche bei falscher Behandlung zu Verhärtungen des Gewebes führen.

Herz- oder Nierenerkrankung

Eine Schwäche des Herzens oder der Nieren ist vor allem bei älteren Personen eine mögliche Ursache für geschwollene Beine. Hier muss ein Arzt aufgesucht werden. Behandlungen auf eigene Faust muss man unbedingt unterlassen, denn wenn man das Wasser aus den Beinen unkontrolliert in den Kreislauf pumpt, kann das die ohnehin geschwächten Organe zusätzlich belasten.

Kompressionsstrümpfe gegen Wasser in den Beinen

Geschwollene Beine spannen, schmerzen und viele Betroffene schämen sich dafür. Mit Kompressionsstrümpfen lässt sich das Wasser aus den Beinen leiten und ein erneutes Anschwellen verhindern.

Mit ihrem Druck verschieben Kompressionsstrümpfe Wasser aus dem Gewebe zu den Kapillaren der Lymph- und Blutgefässe. Dort wird die Flüssigkeit aufgenommen, in den Blutkreislauf zurückgeführt und schliesslich über die Nieren ausgeschieden.

Die Kompressionsstrümpfe sollten am Morgen nach dem Aufstehen möglichst bald angezogen werden, sodass die Beine während dem Tag gar nicht erst anschwellen.

Da Wassereinlagerungen meist nur am unteren Ende des Beins auftreten, reicht für die Behandlung in der Regel ein Kniestrumpf in der Klasse 2. Bei der Wahl des passenden Kompressionsstrumpfs sollte aber neben der Länge und der Klasse auch auf die Festigkeit des Gestricks geachtet werden.

Bei eher kleinen Beinumfängen und leichten Schwellungen eignen sich hochelastische Kompressionsstrümpfe wie die Venosan 4002, Sigvaris Magic oder Juzo Inspiration.

Etwas festere Strümpfe wie die Juzo Soft, VenoTrain Soft oder AktiVen Vital eignen sich bei eher weichem Gewebe und gut sichtbaren Schwellungen.

Bei ausgeprägten Schwellungen, z.B. bei fortgeschrittenen Venenleiden oder einem Lymphödem, werden feste Strümpfe benötigt, um Wasser in den Beinen zu behandeln. Geeignet sind Strümpfe wie der Venosan 7002, Juzo Dynamic oder Varisan Top Cotton.

Entwässerung der Beine unterstützen

Ergänzend zur Kompressionstherapie mit Strümpfen kann man dem Wasser in den Beinen mit einem angepassten Verhalten im Alltag Herr werden.

  • Bewegung: Die Bewegung der Beinmuskulatur pumpt Flüssigkeit in den Gefässen vorwärts und hilft so Schwellungen vorzubeugen. Tägliche Spaziergänge, aber auch Velofahren, Wandern oder Joggen sind ideal gegen geschwollene Beine.
  • Genug trinken: Genügend ungesüsste Getränke zu trinken führt nicht zu Wassereinlagerungen, im Gegenteil. Wer zu wenig trinkt kann die Situation noch verschlechtern.
  • Salz reduzieren: Salz hält Wasser im Körper zurück. Die meisten Schweizer konsumieren zu viel Salz, das sich oft in Fertigprodukten, Käse und Fleisch versteckt. Eine geringere Salzzufuhr hilft Wassereinlagerungen in den Beinen vorzubeugen.
  • Beine hochlagern: Wer die Möglichkeit hat die Beine während der Arbeit auf einen Stuhl zu legen, oder sich am Mittag hinzulegen und die Beine hochzulegen, sollte diese Gelegenheiten unbedingt nutzen.
  • Vorsicht mit Entwässerungstabletten: Entwässerungstabletten sind bei Schwellungen durch Venenleiden, Lymphödeme und in der Schwangerschaft nicht die geeignete Therapie. Sie können langfristig zu einer Verschlechterung der Situation führen.

VASOprime – maschinelle Lymphdrainage für zu Hause

Bei einem Lymphödem ist die regelmässige Lymphdrainage ein wichtiger Teil der Therapie. Jetzt während der Corona-Krise, aber auch an Feiertagen oder in den Ferien ist es für Patienten leider fast unmöglich ausreichend behandelt zu werden. Hier bietet die maschinelle Lymphdrainage eine komfortable und effiziente Lösung. Sie kann zu Hause selbständig angewendet werden und hilft Schwellungen zu entstauen.

Das VASOprime wave4

Die Wirkung von apparativer Lymphdrainage AIK

Durch eine sequentielle pneumatische Kompression wird überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert.

Die Anwendung ist einfach, sicher und ohne Nebenwirkungen.

Das VASOprime wave 4 ist ein Lymphdrainagegerät für die persönliche Anwendung zu Hause. Es überzeugt nicht nur mit den kompakten Abmessungen, sondern auch mit der einfachen Bedienung.

Das Touch-Screen Display mit Bildern macht es besonders angenehm, die passende Therapie zu wählen. Die bebilderte Anleitung oder die VASOprime Beratungshotline helfen bei Unklarheiten.

Passend zum VASOprime wave 4 gibt es verschiedene Manschetten. Die Doppelbeinmanschetten mit T.O.C. behandeln beide Beine gleichzeitig mit einer hochwirksamen maschinellen Lymphdrainage. Die Einbeinmanschetten sorgen für eine sanfte Therapie eines Beins. Für die Behandlung des Armlymphödems stehen Armmanschetten mit einem Schultergurt zur Verfügung.

Maschinelle Lymphdrainage gleichwertig mit MLD

Immer wieder hört man die Befürchtung, dass die maschinelle Lymphdrainage weniger gut ist als die manuelle Lymphdrainage (MLD). Wissenschaftliche Untersuchungen haben das Gegenteil bewiesen. Die maschinelle Lymphdrainage ist gleichwertig wie die MLD. Beide haben aber individuelle Vorteile, sodass sich die Therapien im Idealfall ergänzen.

Wirkung aufs gesamte Lymphsystem

Bei der maschinellen Lymphdrainage wird zwar nur das Bein oder der Arm von der Manschette bedeckt. Der Abfluss wird aber im gesamten Lymphsystem angeregt. Das heisst, der Abfluss ist auch oberhalb der Manschette in Richtung Herzen gewährleistet. Eine Behandlung in Bereich von Bauch und Rücken ist dafür nicht notwendig.

Keine unerwünschten Nebenwirkungen

Wird die maschinelle Lymphdrainage richtig angewendet, hat sie keine Nebenwirkungen. Von VASOprime gibt es deshalb auch keine Bauchmanschette. Diese stehen nämlich im Verdacht Genitallymphödeme zu fördern. Die Anwendung von Bein- und Armmanschetten hingegen ist sicher. Mehrere Studien haben gezeigt, dass auch bei einer langjährigen Anwendung der maschinellen Lymphdrainage im Rahmen der KPE (komplexen physikalischen Entstauungstherapie) keine Nebenwirkungen auftreten.

Vorteile der maschinellen Lymphdrainage

Die Vorteile der maschinellen Lymphdrainage sind vielfältig:

  • Man kann die Lymphdrainage selbständig zu Hause, oder auch in den Ferien durchführen und zwar zu jeder Zeit.
  • Durch den zusätzlichen Druck der Manschette wird mehr Flüssigkeit aus dem Bein/ Arm in Richtung Rumpf verschoben als bei der MLD.
  • Verhärtetes Gewebe wird bis in die Tiefe behandelt, sodass sich auch alte Fibrosen teilweise noch lockern lassen.
  • Der Anschaffungspreis eines VASOprime wave 4 Lymphdrainagegeräts ist im Vergleich zur manuellen Lymphdrainage günstig.

Weshalb die MLD nicht ganz ersetzt wird

MLD und maschinelle Lymphdrainage sollten in keiner Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich sinnvoll ergänzen. Gegenüber der maschinellen Lymphdrainage bietet die MLD den Vorteil, dass die Therapeutin gezielt auf einzelne Körperpartien und Verhärtungen eingehen kann. Ausserdem schätzen viele Betroffene den regelmässigen Austausch mit einer Fachperson.

Bandagieren nach der Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist nur ein Teil der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Weiter gehören dazu die Kompressionstherapie, die Hautpflege und regelmässige Entstauungsübungen. Die Hautpflege und die Entstauungsgymnastik lagen schon immer in der Verantwortung der Betroffenen.

In den letzten Jahren hat sich der Trend zum Selbstmanagement entwickelt, bei dem Patientinnen noch mehr Selbständigkeit im Alltag gewinnen. Das wird einerseits durch die maschinelle Lymphdrainage gefördert und andererseits durch Wraps. Wraps sind ein komfortabler, anwenderfreundlicher Ersatz für gepolsterte Kompressionsverbände. Anders als ein Verband können sie aber vom Betroffenen selbständig angewendet werden.

Bandagieren bei Lymphödem

Möglich machen das einfache Verschlusssysteme mit Klett oder Häkchen. Die meisten Modelle sind zudem mit einem visuellen Kontrollsystem ausgestattet, das es erlaubt, die benötigte Kompressionsstärke exakt einzustellen.

Man kann die Wraps nach der maschinellen oder manuellen Lymphdrainage anwenden. So entfällt langwieriges Einbandagieren. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Bandagieren nach der Lymphdrainage war gestern„.

Bei einem vollständig entstauten Lymphödem, wenn sich die Schwellung nicht mehr stark verändert, wird der Wrap durch einen gut passenden Kompressionsstrumpf ersetzt.

Bandagieren nach der Lymphdrainage war gestern

Bandagieren nach der Lymphdrainage

Bis vor kurzem war ganz klar, dass nach der Lymphdrainage eine weitere halbe Stunde fürs Bandagieren bei der Physiotherapie reserviert war. Seit Anfang Jahr wird das Bandagieren aber von vielen Krankenkassen nicht mehr vergütet. In den meisten Fällen ist es heute aber auch nicht mehr nötig einen Verband anzulegen. Moderne Kompressions-Wraps bieten mehr Komfort, mehr Freiheit, eine bessere Wrikung und sind diskreter als gepolsterte Kompressionsverbände.

Weshalb Kompression nach der Lymphdrainage nötig ist

Die Lymphdrainage regt die Aktivität der Lymphangione („Lympherzen“) an und begünstigt so den Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe. Da die Flüssigkeit in Ödemen aber konstant nachläuft, schwillt die Extremität ohne Kompression schon wenige Stunden nach der Lymphdrainage wieder an.

Kompression verhindert das erneute Anschwellen des Beins und begünstigt die Entstauung.

Wichtig ist, dass bei Ödemen eine Kompression mit hohem Arbeitsdruck eingesetzt wird. Das heisst der Verband, Wrap oder Strumpf sollte nur wenig elastisch sein.

Vor- und Nachteile des Kompressionsverbands

Kompressionsverbände bieten den Vorteil, dass sie sich an jeden Arm und jedes Bein anpassen lassen. Auch für Personen mit körperlichen Einschränkungen kann ein Kompressionsverband die richtige Lösung sein, weil er von der Physiotherapie angelegt wird.

Ansonsten sind Kompressionsverbände modernen Wraps in vielen Bereichen deutlich unterlegen. Sie rutschen, kosten viel, müssen bis zur nächsten Lymphdrainage am Bein bleiben, was die tägliche Körperpflege erschwert und auch die Wirksamkeit ist häufig schlecht. Eine Untersuchung mit Ärzten, Physiotherapeuten und Pflegepersonen hat gezeigt, dass kaum jemand in der Lage ist den vorgegebenen Druck mit einem Verband zu erzeugen. Die effektiven Drücke lagen zwischen 5 mmHg (unwirksam) und 100 mmHg (viel zu stark). Benötigt wird in der Regel 23-32 mmHg.

Wraps als moderne Alternative zum Verband

Compreflex
Compreflex
Circaid
Circaid

Wraps ersetzen den gewickelten Kompressionsverband immer mehr, denn sie bieten den meisten Ödempatienten entscheidende Vorteile.

  • Selbständige Anwendung: Wraps können vom Ödempatient selbständig angewendet werden, die Abhängigkeit vom Therapeuten verschwindet, was gerade an Wochenenden und Feiertagen ein Vorteil ist.
  • Kontrollierte Kompression: Die meisten Wraps sind mit visuellen Indikatoren ausgestattet, die Angeben wie hoch die eingestellte Kompression ist. So lässt sich eine sichere Anwendung mit einem wirkungsvollen Druck erreichen.
  • Konstante Wirkung: Der Wrap sitzt plötzlich zu locker, weil die Schwellung zurückgegangen ist? Kein Problem, in wenigen Minuten ist der Wrap nachgezogen und bietet wieder die volle Wirkung.
  • Mehr Freiheit: Sie möchten schwimmen, duschen oder die Haut eincremen? Auch das ist mit einem Wrap ganz einfach, weil man ihn jederzeit selbständig an- und ausziehen kann.
  • Kostengünstig: Auf den ersten Blick mögen die Anschaffungskosten für einen Kompressions-Wrap eher hoch scheinen. Im Vergleich zu einem Verband, bei dem viele Binden nur einmal verwendbar sind und das Anwickeln durch den Therapeuten zusätzlich verrechnet wird, sind Wraps aber schnell die günstigere Alternative.
  • Hygienisch: Wraps sind waschbar und wiederverwendbar. Dank relativ dünnem Material schwitzt man kaum. Die meisten Wraps werden zudem mit Unterziehstrümpfen geliefert.
  • Unauffällig: Kompressions-Wraps tragen nur wenig auf und lassen sich problemlos unter der Kleidung verstecken.

Die Sigvaris Compreflex & Coolflex Wraps

Die Schweizer Marke Sigvaris hat mit Compreflex und Coolflex gleich zwei Wrap-Linien lanciert. Hinzu kommen die CompreBoots, die mit beiden Linien kombinierbar sind und eine wirkungsvolle Behandlung des Fusses ermöglichen.

Compreflex Standard sind Wraps die für Unterschenkel, Knie, Oberschenkel und Arm erhältlich sind. Alle Bein-Wraps lassen sich kombinieren und erzeugen eine lückenlose Kompression.

Damit man die Kompressionsstärke kontrollieren kann, werden die Compreflex Bein Wraps mit Accutabs geliefert. Diese kleinen Velcros zeigen mit drei verschiedenfarbigen Linien, wie hoch die eingestellte Kompressionsstärke ist. Es kann zwischen den drei gängigen Kompressionsklassen 1-3 gewählt werden.

Während die Compreflex Wraps aus einem gepolsterten, leicht elastischen, atmungsaktiven Breath-O-Prene Material gefertigt sind, bestehen die Coolflex Wraps aus einem unelastischen, netzartigen und gut belüfteten Mesh-Gewebe.

Beim Coolflex Waden-Wrap wird die Kompressionsstärke anhand von Indikatorlinien auf den elastischen Verschlussbändern eingestellt. Als Verschluss dient kein Klett, sondern kleine Häkchen, die direkt im Mesh-Gewebe eingehängt werden.

Kompressionsbehandlung der Zehen und Finger

Kompression der Finger und Zehen

Wenn eine Kompressionsbehandlung der Finger und Zehen notwendig ist, sind die Juzo Classic Seamless Produkte oft die erste Wahl. Sie bieten einen kontrollierten Druckverlauf und dank dem nahtfreien Material auch einen optimalen Tragekomfort. Mehr über die Kompressionsbehandlung von Zehen und Fingern, sowie über die Juzo Classic Seamless Produkte erfahren Sie hier.

Wann braucht es eine Kompressionsbehandlung?

Für die Kompressionsbehandlung der Finger und Zehen gibt es drei Hauptindikationen.

Lymphödem

Das Lymphödem ist eine eiweissreiche Schwellung, die meist das Bein betrifft, aber auch am Arm auftreten kann. Bei vielen Betroffenen sind aber nicht nur das Bein oder der Arm angeschwollen, sondern auch die Zehen resp. die Finger. Die Kompressionstherapie hilft die Schwellungen zurückzudrängen und so Bewegungseinschränkungen oder eine Verhärtung der Schwellung vorzubeugen.

Narben

Das Narbengewebe reift nach dem Wundverschluss noch während Monaten bis Jahren weiter. Dabei kann es zu Gewebewucherungen oder Schrumpfungen kommen. Beides ist gerade an den Fingern und Zehen äusserst unangenehm, weil dadurch die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Die Kompressionstherapie begünstigt die Entstehung von flachen, beweglichen Narben. Idealerweise wird sie noch durch ein Silikonnarbenpflaster (z.B. Juzo ScarPad) ergänzt.

Postoperative Schwellungen

Leichte Schwellungen sind nach einer Operation eine normale Reaktion des Körpers. Sind die Schwellungen stark ausgeprägt, können sie aber die Wundheilung beeinträchtigen. Ist dies der Fall, hilft eine Kompressionshandschuh oder eine Zehenkappe das Wasser aus dem Gewebe zu leiten und begünstigt so indirekt den Heilungsprozess.

Juzo Classic Seamless für eine komfortable Kompressionsbehandlung

Die Kompressionsbehandlung der Finger und Zehen ist nicht ganz einfach, denn zu viel Druck wird schnell als unangenehm empfunden, zu wenig Kompression bringt keine Wirkung. Ausserdem soll die Beweglichkeit trotz Kompressionstherapie erhalten bleiben. Kompressionsverbände sind wenig alltagstauglich.

Juzo Seamless Kompressionshandschuh
Der Seamless Handschuh von Juzo ermöglicht eine effiziente und unaffällige Therapie von Schwellungen.
Juzo Seamless Kompressionshandschuh
Das nahtlose Gestrick sorgt für besten Komfort und lässt einen uneingeschränkten Alltag zu.

Hier haben sich die Juzo Classic Seamless Produkte bewährt. Sie bieten wie alle Kompressionsprodukte von Juzo einen kontrollierten Druck. Ein grosser Vorteil ist aber auch das nahtlose Gestrick. Es ist sanft zu den Fingern oder Zehen und hinterlässt keine Druckstelle. Die Beweglichkeit bleibt dank dem dünnen Material erhalten, sodass man den Juzo Classic Seamless Handschuh und die Zehenkappe unauffällig im Alltag tragen kann.

Juzo Classic Seamless Handschuh mit Fingern

Der nahtfreie Kompressionshandschuh Juzo Classic Seamless ist in den Kompressionsklassen 1 und 2 erhältlich. Er umschliesst die Finger bis zur Fingerspitze, die Hand und das Handgelenk. Die Ränder sind druckreduziert, um Einschnürungen vorzubeugen. Zwischen Daumen und Zeigefinger sorgt eine spezielle 3-D Komfortzone für einen faltenfreien Sitz.

Juzo Classic Seamless Zehenkappe

Die nahtlose Zehenkappe von Juzo ist ideal für eine komfortable Kompressionsbehandlung der Zehen. Die Zehenteile haben eine feine Längsstruktur, die dem Gestrick Stabilität gibt und so Einschnürungen vorbeugt. Der Druck von 18-21 mmHg (KKL1) vermag weiche Schwellungen der Zehen zu behandeln, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Anders als Verbände können Sie die Juzo Classic Seamless Zehenkappe problemlos in den gewohnten Schuhen tragen.

Juzo Seamless Zehenkappe
Die nahtlose Zehenkappe schmiegt sich wie eine zweite Haut an den Fuss.
Juzo Seamless Zehenkappe
Perfektion bis ins letzte Detail für eine komfortable Behandlung.

Apparative Kompressionsbehandlung als Ergänzung

Die Kompressionsbehandlung der Zehen und Finger ist vor allem bei Lymphödem notwendig. Neben der täglichen Kompressionsbehandlung mit Strümpfen und Zehenkappen resp. Handschuhen umfasst die Therapie des Lymphödems auch noch die Lymphdrainage.

Diese kann manuell durchgeführt werden, oder apparativ. Die apparative Kompressionsbehandlung ergänzt das Therapiekonzept der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE) perfekt. Der Vorteil der apparativen Kompressionsbehandlung liegt darin, dass sie anders als die manuelle Lymphdrainage jederzeit verfügbar ist. Moderne Geräte zur apparativen Kompressionsbehandlung wie das VASOprime wave4 sind für den Privatgebrauch konzipiert. Die Anwendung ist so einfach, dass sie selbständig zu Hause erfolgt. Auch die Kosten sind sehr gering, da die Behandlung oft über Jahre weitergeführt werden muss.