Reisethrombose mit Strümpfen vorbeugen

Überall wird über die gefährliche Reisethrombose berichtet und gute Tipps zur Prophylaxe gegeben. Doch um zu verstehen, wie es überhaupt zu der lebensgefährlichen Erkrankung kommen kann, sind einige Zusammenhänge zu erläutern.

Die virchowsche Trias – Die Basis jeder Reisethrombose

Eine Reisethrombose unterscheidet sich nicht von einer „normalen“ Thrombose, ausser dass Sie während einer Reise entsteht. Damit es zur Bildung eines Gerinnsels kommen kann, muss mindestens einer der folgenden Punkte verändert sein:

  • Die Gefässwand: Durch Wandschäden werden Faktoren ausgeschüttet, welche das Blut gerinnen lassen kann. Aber auch raue Stellen oder Plaques fördern die Bildung von Blutgerinnsel.
  • Die Zusammensetzung des Blutes: Verschiedene Gegebenheiten können dazu führen, dass Blut hyperkoaguabel wird. Dies sind z.B. Ein hoher Hämatokrit, also viele rote Blutkörperchen und wenig Flüssigkeit oder aber veränderte Blutgerinnungsfaktoren (häufig bei Tumoren und anderen systemischen Erkrankungen). Hier nehmen auch Hormone (z.B. die Pille) Einfluss.
  • Der Blutfluss: Ist der Blutfluss gestört, so besteht die Gefahr der Verklumpung. Verwirbelungen oder verlangsamter Blutfluss treten v.a. bei Krampfadern auf.

Nun wird klar, weshalb gerade auf Reisen ein stark erhöhtes Risiko für eine Thrombose besteht. Es sind so gut wie alle oben genannten Faktoren negativ verändert.

Entstehung der Reisethrombose

Angewinkelte Knie führen zur Reisethrombose

Nicht nur auf Flugreisen besteht ein höheres Thromboserisiko

Früher ging man davon aus, dass die Reisethrombose ausschliesslich auf Langstreckenflügen auftritt. Diese Annahme hat sich jedoch als falsch erwiesen. Jede Reise lässt das Thromboserisiko ansteigen. Je länger, desto höher ist die Gefahr, dass sich ein Blutgerinnsel bilden kann. Im Flugzeug treten jedoch die meisten Reisethrombosen auf, und dies hat auch gute Gründe: Einerseits führt die enge Sitzposition bei angewinkelten Knien zu einer deutlichen Verlangsamung des Blutflusses, andererseits ist die Wadenpumpe praktisch stillgelegt. Oft wird auf Reisen auch zu wenig Flüssigkeit getrunken, was das Blut eindicken lässt. Die trockene Luft in den Kabinen führt ebenfalls zum Anstieg des Hämatokrits.

Einfache Massnahmen zum Schutz vor einer Thrombose

Leichte Strümpfe für die ReiseDas wichtigst ist die Bewegung. Jede Gelegenheit sollte genutzt werden, um die Beine zu bewegen. Auch im Sitz können Fussübungen durchgeführt werden. Schon ein leichtes Kreisen der Füsse kann die Wadenpumpe aktivieren und so eine Stase verhindern. Besser ist natürlich kurz aufstehen und einige Schritte umhergehen.
Kompressionsstrümpfe gehören zu jeder Reise dazu! Wer sich keine teuren Kompressionsklasse II Strümpfe kaufen will, sollte zumindest ein paar Stützstrümpfe oder Reisesocken anziehen. Wer die wohltuenden Strümpfe einmal getragen hat, wird nicht mehr darauf verzichten wollen. Wohltuend ist in erster Linie nicht das Tragen der Strümpfe, sondern das Ausziehen danach. Die Beine fühlen sich leicht und frisch an. Für die Reise sind so gut wie alle komprimierenden Strümpfe geeignet, die einen Fesseldruck von mindestens 18mmHg aufweisen. Einige Hersteller bieten spezielle Reisestrümpfe gegen die Reisethrombose, so z.B. Die Venosan TravelSocks.
Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss auf jeder Reise geachtet werden, wie oben schon beschrieben kommt es durch die Austrocknung zur Eindickung des Blutes, der Blutfluss wird verlangsamt und das Thromboserisiko steigt an.

Wir wünschen Ihnen eine gute und beschwerdefreie Reise! Mehr zum Thema finden Sie z.B. auf den folgenden Seiten:

http://www.kompressionsstruempfe.ch/info/reisethrombose

https://tropeninstitut.de/reisetipps/tipps-waehrend-der-reise/flugthrombose

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