Kompressionsstrümpfe gegen Wasser in den Beinen

Lagert sich Wasser in den Beinen ein, ist das unangenehm bis schmerzhaft. Für die Wassereinlagerungen gibt es viele mögliche Ursachen. Die Therapie hingegen ist in den meisten Fällen die Gleiche. Kompressionsstrümpfe kontrollieren die Schwellung zuverlässig und formen das Bein.

Beinschwellungen erfolgreich behandeln
Bildquelle Juzo

Ursachen für Wassereinlagerungen

Wasser in den Beinen kann ganz verschiedene Ursachen haben und sollte vom Arzt untersucht werden, insbesondere wenn die Schwellungen plötzlich oder sehr ausgeprägt auftreten. Mögliche Ursachen für Wasser in den Beinen können sein:

Schwangerschaft

Viele Schwangere leiden an Wasser in den Beinen, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft. Das ist normal und in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis. Schuld daran sind die Hormone. Nach der Geburt verschwinden die Schwellungen von alleine.

Venenschwäche

Die Venen sind mit Klappen ausgestattet. Sie verhindern, dass Blut in den Gefässen rückwärts in Richtung Fuss fliesst. Bei einer Venenschwäche z.B. bei Krampfadern oder nach einer Thrombose, funktionieren diese Venenklappen nicht mehr einwandfrei. Das Blut bleibt länger in den Beinen liegen, sodass der Druck in den Gefässen zunimmt. Flüssige Blutbestandteile werden dadurch ins umliegende Gewebe gepresst, die Beine schwellen an.

Lymphödem

Bei einem Lymphödem wird die natürlicherweise im Gewebe vorkommende Flüssigkeit nicht mehr ausreichend abtransportiert. Meist tritt es nach einer Bein- oder Bauchoperation auf, bei der Lymphgefässe verletzt wurden. Beim Lymphödem wird nicht nur Wasser im Bein eingelagert, sondern auch Eiweisse, welche bei falscher Behandlung zu Verhärtungen des Gewebes führen.

Herz- oder Nierenerkrankung

Eine Schwäche des Herzens oder der Nieren ist vor allem bei älteren Personen eine mögliche Ursache für geschwollene Beine. Hier muss ein Arzt aufgesucht werden. Behandlungen auf eigene Faust muss man unbedingt unterlassen, denn wenn man das Wasser aus den Beinen unkontrolliert in den Kreislauf pumpt, kann das die ohnehin geschwächten Organe zusätzlich belasten.

Kompressionsstrümpfe gegen Wasser in den Beinen

Geschwollene Beine spannen, schmerzen und viele Betroffene schämen sich dafür. Mit Kompressionsstrümpfen lässt sich das Wasser aus den Beinen leiten und ein erneutes Anschwellen verhindern.

Mit ihrem Druck verschieben Kompressionsstrümpfe Wasser aus dem Gewebe zu den Kapillaren der Lymph- und Blutgefässe. Dort wird die Flüssigkeit aufgenommen, in den Blutkreislauf zurückgeführt und schliesslich über die Nieren ausgeschieden.

Die Kompressionsstrümpfe sollten am Morgen nach dem Aufstehen möglichst bald angezogen werden, sodass die Beine während dem Tag gar nicht erst anschwellen.

Da Wassereinlagerungen meist nur am unteren Ende des Beins auftreten, reicht für die Behandlung in der Regel ein Kniestrumpf in der Klasse 2. Bei der Wahl des passenden Kompressionsstrumpfs sollte aber neben der Länge und der Klasse auch auf die Festigkeit des Gestricks geachtet werden.

Bei eher kleinen Beinumfängen und leichten Schwellungen eignen sich hochelastische Kompressionsstrümpfe wie die Venosan 4002, Sigvaris Magic oder Juzo Inspiration.

Etwas festere Strümpfe wie die Juzo Soft, VenoTrain Soft oder AktiVen Vital eignen sich bei eher weichem Gewebe und gut sichtbaren Schwellungen.

Bei ausgeprägten Schwellungen, z.B. bei fortgeschrittenen Venenleiden oder einem Lymphödem, werden feste Strümpfe benötigt, um Wasser in den Beinen zu behandeln. Geeignet sind Strümpfe wie der Venosan 7002, Juzo Dynamic oder Varisan Top Cotton.

Entwässerung der Beine unterstützen

Ergänzend zur Kompressionstherapie mit Strümpfen kann man dem Wasser in den Beinen mit einem angepassten Verhalten im Alltag Herr werden.

  • Bewegung: Die Bewegung der Beinmuskulatur pumpt Flüssigkeit in den Gefässen vorwärts und hilft so Schwellungen vorzubeugen. Tägliche Spaziergänge, aber auch Velofahren, Wandern oder Joggen sind ideal gegen geschwollene Beine.
  • Genug trinken: Genügend ungesüsste Getränke zu trinken führt nicht zu Wassereinlagerungen, im Gegenteil. Wer zu wenig trinkt kann die Situation noch verschlechtern.
  • Salz reduzieren: Salz hält Wasser im Körper zurück. Die meisten Schweizer konsumieren zu viel Salz, das sich oft in Fertigprodukten, Käse und Fleisch versteckt. Eine geringere Salzzufuhr hilft Wassereinlagerungen in den Beinen vorzubeugen.
  • Beine hochlagern: Wer die Möglichkeit hat die Beine während der Arbeit auf einen Stuhl zu legen, oder sich am Mittag hinzulegen und die Beine hochzulegen, sollte diese Gelegenheiten unbedingt nutzen.
  • Vorsicht mit Entwässerungstabletten: Entwässerungstabletten sind bei Schwellungen durch Venenleiden, Lymphödeme und in der Schwangerschaft nicht die geeignete Therapie. Sie können langfristig zu einer Verschlechterung der Situation führen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert