Die richtigen Kompressionsstrümpfe finden

<pKompressionsstrümpfe unterstützen die Venen in den Beinen. Durch den Druck von aussen werden die Gefässe leicht zusammengedrückt, was den Blutfluss zum Herzen hin begünstigt und ein Rückfluss von venösem Blut verhindert. Soviel zur Theorie. Doch wie wählt man eigentlich die richtigen Kompressionsstrümpfe aus?

Wer vom Arzt ein Rezept für Strümpfe bekommen hat, wählt ganz einfach anhand des Rezepts. Darauf ist immer angegeben, welche Kompressionsklasse benötigt wird. In der Regel ist das die Klasse 2 oder 3. Auch die Länge des Strumpfs ist angegeben. Es gibt:

Die Strumpfausführungen

  • AD – Wadenstrümpfe, die bis unters Knie reichen
  • ADH – sind Wadenstrümpfe, die mit einem Haftband versehen sind
  • AGH – Schenkelstrümpfe, mit Haftband
  • AGG – Schenkelstrumpf mit Hüftbefestigung, ideal zur Versorgung eines Beins
  • AT – Strumpfhose, das Leibteil hat keine Kompression, ausser der Arzt verschreibt es (sehr selten)
  • ATU – Schwangerschaftsstrumpfhose mit extra weitem Leibteil. Kann auch bei Übergewicht getragen werden.

Rezept und Klassen

Wer kein Rezept vom Arzt hat, wählt die Strümpfe anhand der Beschwerden und der Krankengeschichte. Die Kompressionsklasse 1 ist ideal zur Prophylaxe von Beschwerden, Krampfadern und Thrombosen bei gesunden Venen. Wer bereits Beschwerden oder Krampfadern hat, oder sich bereits einmal im Leben einer Krampfadernoperation unterzogen hat sollte die stärkere Kompressionsklasse 2 wählen. Auch bei familiärer Vorbelastung ist diese Klasse ideal. Kompressionsstrümpfe der Klasse 3 werden bei sehr starken Beschwerden, offenem Bein oder Lymphödem gewählt. Wer an einer dieser Erkrankungen leidet sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und erhält dann auch das Rezept für die geeigneten Strümpfe.

Strumpflänge

Welche Variante (Länge) von Kompressionsstrümpfen geeignet ist, hängt von der Lokalisierung der Beschwerden ab. Sind nur die Knöchel und Waden von Schmerzen und Schwellungen betroffen, reichen Wadenstrümpfe aus. Ein Fehler der oft begangen wird, ist das Tragen von Wadenstrümpfen, wenn sich die Varizen (Krampfadern) in der Kniekehle befinden. Die Wirkung von Kompressionsstrümpfen reicht nur bis zu dem Punkt den die Strümpfe auch wirklich abdecken. Über dem Abschlussbund ist gar keine Wirkung mehr messbar.

Der Wirkungsbereich von Schenkelstrümpfen und Strumpfhosen ist in etwa gleich, da der Leibteil ohne Kompression ist. Es kann also nach eigenem Geschmack entschieden werden. Einziger Grund sich gegen Schenkelstrümpfe zu entscheiden ist, wenn frische oder störende Operationsnarben unter dem Haftband zu liegen kommen oder die „Problemzone“ mit den stärksten Beschwerden sich ganz oben am Oberschenkel befinden.

Die richtige Grösse – angemessen aber keine Massanfertigung

Kompressionsstrümpfe werden immer angemessen. Das heisst die Beinumfänge werden, an vom Hersteller der Strümpfe definierten Messpunkten, gemessen. Messen kann jede und jeder für sich zu Hause, es braucht dazu lediglich ein Massband oder eine Schnur und ein Massstab. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung handelt es sich aber nicht um Massstrümpfe. Durch Messen wird lediglich die geeignete Grösse aus den vorkonfektionierten Strümpfen bestimmen. Massstrümpfe sind nur nötig, wo die Beinumfänge besonders klein, gross oder unproportional sind.

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