Armstrümpfe nach Brustkrebs

Nach dem Brustkrebs kommt häufig das Lymphödem. Diese Schwellung des Arms entsteht, wenn bei der Krebstherapie Lymphgefässe verletzt und Lymphknoten entfernt wurden. Armstrümpfe helfen die Schwellungen nach dem Brustkrebs zu kontrollieren. Welche Modelle es gibt und wie Sie den passenden Strumpf wählen, erfahren Sie hier.

Kombination Kompressionsarmstrumpf und Handansatz
Kombination Handansatz & Armstrumpf
Kompressionshandschuh
Kompressionshandschuh mit Finger

Weshalb Armstrümpfe nach Brustkrebs?

Brustkrebs kann in Lymphknoten Ableger bilden. Bei der Krebsbehandlung werden deshalb häufig die dem Tumor nächstgelegenen Lymphknoten entfernt (Wächterlymphknoten). Während das bei manchen Patientinnen keine Folgen hat, kann es bei andern zu einer eiweissreichen Schwellung, einem sogenannten Armlymphödem, kommen. Das Risiko für ein Armlymphödem steigt einerseits, wenn neben der Lymphknotenentfernung auch eine Bestrahlung oder Chemotherapie durchgeführt wird. Andererseits ist die Entstehung auch von individuellen Faktoren wie der Transportkapazität des Lymphsystems und der Anzahl entfernter Lymphknoten abhängig.

Nach dem Brustkrebs verordnen manche Ärzte Armstrümpfe vorsorglich, denn es gibt Studien die zeigen, dass sich so das Risiko für ein Armlymphödem senken lässt.

In jedem Fall angezeigt sind Armstrümpfe sobald ein Lymphödem diagnostiziert wurde. Bleibt die Schwellung nämlich unbehandelt, leiden viele Betroffene unter Beschwerden, die Schwellung nimmt immer weiter zu und kann sich verhärten.

Armstrümpfe sind Teil der Lymphödembehandlung nach Brustkrebs und verhindern das Anschwellen des Arms.

Wirkungsweise von Armstrümpfen

Armstrümpfe mit Kompression drücken den Arm leicht zusammen. Der Druck von aussen drängt Schwellungen zurück. Da die Kompression im Bereich des Handgelenks am höchsten ist und gegen oben hin abnimmt, unterstützt sie die Entstauung des Ödems optimal. Der Flüssigkeitstransport in Richtung Achsel wird begünstigt.

Bei jeder Bewegung wird die Wirkung der Armstrümpfe noch gesteigert, weil das Gestrick der Muskelbewegung entgegenhält und so eine Massagewirkung erzeugt.

Die Kompressionsklassen

Medizinische Armstrümpfe werden in verschiedene Kompressionsklassen angeboten, die genormt sind. Bei der am häufigsten verwendeten Kompressionsklasse 2 beträgt der Druck am Handgelenk 23-32 mmHg. Dieser Druck reicht aus um Schwellungen wirkungsvoll zu behandeln.

Befestigungsvarianten bei Armstrümpfen

Armstrümpfe die nach Brustkrebs getragen werden, reichen bis wenige Zentimeter unter die Achsel. Damit sie nicht nach unten rutschen, gibt es verschiedene Befestigungsvarianten.

Varianten Armstrumpf
Armstrümpfe gibt es in zahlreichen Ausführungen
  • Trikotabschluss: Der Trikotabschluss wird meist als Standardvariante angeboten. Das hochelastische Bündchen ist angenehm zu tragen, kann aber in weichem Gewebe einschnüren und bietet nicht immer den gewünschten Halt.
  • Haftrand: Der Haftrand ist ein stabiles Band mit Silikonnoppen auf der Innenseite. Er bietet einen guten Halt und hilft bei weichem Gewebe Einschnürungen vorzubeugen.
  • Schulterkappe: Die Schulterkappe ist eine seitliche Erweiterung des Armstrumpfs, die bis auf die Schulter reicht. Sie lässt sich entweder am BH-Träger befestigen oder an einem Brustgurt. Da der Abschluss des Strumpfs nicht rund um den Arm verläuft, ist diese Variante besonders angenehm zu tragen. Einschnürungen werden effektiv verhindert.
  • Brustgurt: Manche Armstrümpfe mit Schulterkappe werden zusätzlich mit einem Brustgurt geliefert. Je nach Modell ist der Brustgurt fest mit der Schulterkappe vernäht oder lässt sich mittels Klettverschluss befestigen.

Handansätze

Im Handbereich können Armstrümpfe verschieden ausgestattet sein. Am einfachsten anzuziehen sind Armstrümpfe ohne Handansatz. Sie reichen bis zum Handgelenk. Varianten mit Handansatz und Daumenaussparung garantieren eine stufenlose Kompression im Bereich des Handgelenks. Sie eignen sich auch bei leichten Schwellungen der Hand. Eine intensivere Wirkung bei Schwellungen der Hand bieten Armstrümpfe mit Hand- und Daumenansatz.

Kompressionshandschuhe

Tritt nach dem Brustkrebs ein Armlymphödem auf, wird häufig eine Kombination aus Armstrumpf und Kompressionshandschuh empfohlen. So lassen sich die Schwellungen des Arms, aber auch der Hand und Finger wirkungsvoll behandeln. Gleichzeitig ist eine Kombination aus Armstrumpf und Kompressionshandschuh einfacher anzuziehen als Armstrümpfe mit Handteil.

Armstrumpf und Fingerhandschuh
Bester Komfort: Die Kombination aus Armstrumpf und Fingerhandschuh
Armstrumpf und Handschuh mit Kompression
Keine Einschränkungen im Alltag mit einem gut angepassten Strumpf

Die Stiffness von Armstrümpfen ist entscheidend

Die meisten Armstrümpfe die nach Brustkrebs getragen werden, haben die Kompressionsklasse 2. Beim Kauf sollte man aber nicht nur auf die Klasse achten, sondern auch auf die Stiffness des Gestricks. Je stabiler das Gestrick, desto besser die Wirkung bei Schwellungen.

Wer die Armstrümpfe nach der Brustkrebsbehandlung vorbeugend trägt, kann bereits mit einem hochelastischen Modell eine gute Wirkung erzielen. Wählen Sie z.B. Venosan 4002 Armstrumpf oder Juzo Soft Armstrumpf.

Bei leichten Schwellungen ist ein Armstrumpf mit mittlerer Stiffness zu bevorzugen, während starke Schwellungen auch nach einem starken Strumpf (hohe Stiffness) verlangen. In schweren Fällen kann ein flachgestrickter Armstrumpf angezeigt sein.

Eine mittlere Stiffness bietet z.B. der Varisan Armstrumpf.

Eine intensive Wirkung bieten z.B. Venosan 7002, Juzo Dynamic oder mediven harmony.

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