Kompression

Kompression wird in der Medizin schon seit Jahrhunderten angewendet. Früher standen jedoch keine Kompressionsstrümpfe zur Verfügung, Bandagen wurden eingesetzt. Unten finden Sie eine Übersicht aller Artikel zum Thema Kompression:

Kompressionsstrümpfe gegen Wasser in den Beinen

Lagert sich Wasser in den Beinen ein, ist das unangenehm bis schmerzhaft. Für die Wassereinlagerungen gibt es viele mögliche Ursachen. Die Therapie hingegen ist in den meisten Fällen die Gleiche. Kompressionsstrümpfe kontrollieren die Schwellung zuverlässig und formen das Bein.

Beinschwellungen erfolgreich behandeln
Bildquelle Juzo

Ursachen für Wassereinlagerungen

Wasser in den Beinen kann ganz verschiedene Ursachen haben und sollte vom Arzt untersucht werden, insbesondere wenn die Schwellungen plötzlich oder sehr ausgeprägt auftreten. Mögliche Ursachen für Wasser in den Beinen können sein:

Schwangerschaft

Viele Schwangere leiden an Wasser in den Beinen, insbesondere gegen Ende der Schwangerschaft. Das ist normal und in den meisten Fällen kein Grund zur Besorgnis. Schuld daran sind die Hormone. Nach der Geburt verschwinden die Schwellungen von alleine.

Venenschwäche

Die Venen sind mit Klappen ausgestattet. Sie verhindern, dass Blut in den Gefässen rückwärts in Richtung Fuss fliesst. Bei einer Venenschwäche z.B. bei Krampfadern oder nach einer Thrombose, funktionieren diese Venenklappen nicht mehr einwandfrei. Das Blut bleibt länger in den Beinen liegen, sodass der Druck in den Gefässen zunimmt. Flüssige Blutbestandteile werden dadurch ins umliegende Gewebe gepresst, die Beine schwellen an.

Lymphödem

Bei einem Lymphödem wird die natürlicherweise im Gewebe vorkommende Flüssigkeit nicht mehr ausreichend abtransportiert. Meist tritt es nach einer Bein- oder Bauchoperation auf, bei der Lymphgefässe verletzt wurden. Beim Lymphödem wird nicht nur Wasser im Bein eingelagert, sondern auch Eiweisse, welche bei falscher Behandlung zu Verhärtungen des Gewebes führen.

Herz- oder Nierenerkrankung

Eine Schwäche des Herzens oder der Nieren ist vor allem bei älteren Personen eine mögliche Ursache für geschwollene Beine. Hier muss ein Arzt aufgesucht werden. Behandlungen auf eigene Faust muss man unbedingt unterlassen, denn wenn man das Wasser aus den Beinen unkontrolliert in den Kreislauf pumpt, kann das die ohnehin geschwächten Organe zusätzlich belasten.

Kompressionsstrümpfe gegen Wasser in den Beinen

Geschwollene Beine spannen, schmerzen und viele Betroffene schämen sich dafür. Mit Kompressionsstrümpfen lässt sich das Wasser aus den Beinen leiten und ein erneutes Anschwellen verhindern.

Mit ihrem Druck verschieben Kompressionsstrümpfe Wasser aus dem Gewebe zu den Kapillaren der Lymph- und Blutgefässe. Dort wird die Flüssigkeit aufgenommen, in den Blutkreislauf zurückgeführt und schliesslich über die Nieren ausgeschieden.

Die Kompressionsstrümpfe sollten am Morgen nach dem Aufstehen möglichst bald angezogen werden, sodass die Beine während dem Tag gar nicht erst anschwellen.

Da Wassereinlagerungen meist nur am unteren Ende des Beins auftreten, reicht für die Behandlung in der Regel ein Kniestrumpf in der Klasse 2. Bei der Wahl des passenden Kompressionsstrumpfs sollte aber neben der Länge und der Klasse auch auf die Festigkeit des Gestricks geachtet werden.

Bei eher kleinen Beinumfängen und leichten Schwellungen eignen sich hochelastische Kompressionsstrümpfe wie die Venosan 4002, Sigvaris Magic oder Juzo Inspiration.

Etwas festere Strümpfe wie die Juzo Soft, VenoTrain Soft oder AktiVen Vital eignen sich bei eher weichem Gewebe und gut sichtbaren Schwellungen.

Bei ausgeprägten Schwellungen, z.B. bei fortgeschrittenen Venenleiden oder einem Lymphödem, werden feste Strümpfe benötigt, um Wasser in den Beinen zu behandeln. Geeignet sind Strümpfe wie der Venosan 7002, Juzo Dynamic oder Varisan Top Cotton.

Entwässerung der Beine unterstützen

Ergänzend zur Kompressionstherapie mit Strümpfen kann man dem Wasser in den Beinen mit einem angepassten Verhalten im Alltag Herr werden.

  • Bewegung: Die Bewegung der Beinmuskulatur pumpt Flüssigkeit in den Gefässen vorwärts und hilft so Schwellungen vorzubeugen. Tägliche Spaziergänge, aber auch Velofahren, Wandern oder Joggen sind ideal gegen geschwollene Beine.
  • Genug trinken: Genügend ungesüsste Getränke zu trinken führt nicht zu Wassereinlagerungen, im Gegenteil. Wer zu wenig trinkt kann die Situation noch verschlechtern.
  • Salz reduzieren: Salz hält Wasser im Körper zurück. Die meisten Schweizer konsumieren zu viel Salz, das sich oft in Fertigprodukten, Käse und Fleisch versteckt. Eine geringere Salzzufuhr hilft Wassereinlagerungen in den Beinen vorzubeugen.
  • Beine hochlagern: Wer die Möglichkeit hat die Beine während der Arbeit auf einen Stuhl zu legen, oder sich am Mittag hinzulegen und die Beine hochzulegen, sollte diese Gelegenheiten unbedingt nutzen.
  • Vorsicht mit Entwässerungstabletten: Entwässerungstabletten sind bei Schwellungen durch Venenleiden, Lymphödeme und in der Schwangerschaft nicht die geeignete Therapie. Sie können langfristig zu einer Verschlechterung der Situation führen.

Venosan 4002 für Damen und Herren in neuen Farben

Die Venosan 4002 Kompressionsstrümpfe werden in der Schweiz hergestellt, was beste Qualität garantiert. Weiche, klimaregulierende Fasern sorgen für ein angenehmes Tragegefühl im Alltag. Ab sofort sind die beliebten Kniestrümpfe und Schenkelstrümpfen in zwei neuen Modefarben erhältlich.

Venosan 4002 Kompressionsstrumpf in anthrazit

Modische Farben für Männer und Frauen

Bisher gab es die Venosan 4002 Kompressionsstrümpfe in den drei Hautfarben Sand, Marokko und Mexiko, sowie Schwarz. Ab sofort kommen die beiden Modefarben Anthrazit und Marine hinzu, die sich für Damen und Herren eignen. Dank dem feinmaschigen, glatten Gestrick wirken die Kompressionsstrümpfe schlicht und elegant. Die Modefarben kommen dadurch gut zur Geltung.

Venosan 4002 Climate Effect

Kompressionsstrümpfe liegen direkt auf der Haut. Damit sie bei diesem engen Kontakt einen hohen Komfort bieten, setzt Venosan bei den 4002 Kompressionsstrümpfen auf die guten Eigenschaften von Tactel. Die Faser ist besonders weich und sanft zur Haut. Dadurch wird die Haut geschont und die übermässige Abschuppung verhindert.

Als erster Kompressionsstrumpf weltweit, hat der Venosan 4002 ausserdem das Tactel climate effect Label erhalten. Es bestätigt, dass die Venosan 4002 ein einzigartig frisches Tragegefühl bieten. Möglich machen das die feuchtigkeitsregulierenden Tactel Microfasern. Sie sind deutlich dünner als ein menschliches Haar, sodass sie Feuchtigkeit durch den Kapillareffekt anziehen. Diese wird schnell nach aussen geleitet und verdunstet auf der Oberfläche. Das garantiert ein frisches kühles Tragegefühl.

Venosan 4002 Kompressionsstrumpf in Anthrazit
Venosan 4002 Kompressionsstrumpf in Marine

Einfaches Anziehen dank hoher Elastizität

Im Vergleich zu andern Kompressionsstrümpfen sind die Venosan 4002 deutlich elastischer. Sie lassen sich mit geringem Kraftaufwand dehnen. Fürs Anziehen der Strümpfe braucht man also wenig Kraft. Auch beim Tragen sorgt die hohe Elastizität für einen hohen Komfort. Die Strümpfe passen sich dem Bein mühelos an. Sie eignen sich also hervorragend für aktive Personen.

Kompressionsstrümpfe bei Krampfadern

Krampfadern sind erweiterte Venen, in denen die Venenklappen ihre Funktion nicht mehr erfüllen. Das Blut bleibt in den Venen liegen, was zu den typischen Beschwerden wie geschwollenen Knöcheln oder schweren Beinen führt. Behandeln werden Krampfadern mit Kompressionsstrümpfen der Klasse 2. Sie drücken das Bein sanft zusammen und verkleinern so den Venendurchmesser. Dadurch wird nicht nur die Blutflussgeschwindigkeit erhöht, sondern auch die Funktionsfähigkeit der Venenklappen verbessert.

Spüren können Sie das am Abend, wenn sich die Beine immer noch angenehm leicht und vital anfühlen.

Andere Indikationen

Nicht nur bei Krampfadern ist die durchblutungsfördernde Wirkung von Kompressionsstrümpfen gefragt. Auch bei folgenden Indikationen eignen sich die Venosan 4002 Kompressionsstrümpfe:

  • Venenoperation: Die Kompressionsstrümpfe reduzieren das Risiko für Blutungen und helfen gegen die Schwellungen und Blutergüsse.
  • Thrombose: Die Strümpfe steigern die Durchblutung, damit der Thrombus nicht weiter wachsen kann. Der Heilungsprozess wird begünstigt.
  • Phlebitis: Die durch Kompressionsstrümpfe geförderte Durchblutung schafft ein gutes Milieu für die Heilung.
  • Schwangerschaft: In der Schwangerschaft ändert sich die Blutzusammensetzung, wodurch das Thromboserisiko steigt. Auch schwere Beine kommen oft vor. Kompressionsstrümpfe senken das Thromboserisiko und sorgen für angenehm leichte Beine.

Kompressionsleggings

Die modische Art der Kompressionstherapie

Kompressionsleggings

Bei schweren Beinen und Krampfadern helfen Kompressionsstrümpfe. Sie stützen die Venen, was den Blutfluss beschleunigt. Viele Frauen tragen aber nur ungerne Strumpfhosen. Die Marken Juzo und Viva haben deshalb Kompressionsleggings entwickelt. Sie behandeln das Bein genau gleich mit Kompression wie Kompressionsstrümpfe, der Fuss bleibt aber frei. Das eröffnet neue modische Möglichkeiten.

Kompressionsleggings in Klasse 1

Die Kompressionsleggings von Juzo werden in der medizinischen Kompressionsklasse 1 angeboten. Sie werden wie alle Kompressionsstrümpfe anhand der Beinumfänge gewählt. So ist ein abnehmender Druckverlauf garantiert, der Fesseldruck beträgt 18-21 mmHg.

Die Viva Stützleggings haben eine leichte Kompression und wirken wie alle Stützstrümpfe leicht unterstützend auf die Venen. Sie eignen sich vor allem bei milden Beschwerden wie schweren Beinen, ohne Krampfadern.

Immer wieder erhalten wir Anfragen für Kompressionsleggings der Klasse 2. Aufgrund der Prüfbedingungen für medizinische Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 ist es aber nicht zulässig Kompressionsleggings in der Klasse 2 herzustellen. Wer nur eine leichte Krampfadernerkrankung ohne Schwellungen hat, kann die Klasse 2 Strümpfe in der Regel problemlos ab und zu gegen die Klasse 1 Leggins tauschen.

Juzo Soft Leggings

Die Soft Leggings von Juzo bieten den Beinen eine erstklassige Unterstützung. Wie bei allen medizinischen Kompressionsstrümpfen ist der Druck im Bereich der Fessel am höchsten und nimmt zum Oberschenkel hin kontinuierlich ab, um den venösen Blutfluss entgegen der Schwerkraft zu fördern.

Die Soft Leggings sind aber mehr als ein medizinisches Hilfsmittel. Mit ihrem blickdichten, feinmaschigen Gestrick sind sie vor allem auch ein modisches Kleidungsstück. Sie schmeicheln dem Bein und formen es sanft. Neun Standardfarben und drei Trendfarben sorgen für nahezu unendliche Kombinationsmöglichkeiten. Schön verarbeitete Details, wie der flache, unauffällige Abschlussbund im Fesselbereich zeugen von der hohen Qualität der Kompressionsleggings.

Auch der Tragekomfort kommt bei den Juzo Soft Kompressionsleggings nicht zu kurz. Atmungsaktive Mikrofasern transportieren Feuchtigkeit schnell vom Körper weg, damit sich die Beine stets frisch und sauber anfühlen.

Die Grösse der Soft Leggings wird durch messen der Beinumfänge bestimmt. Das Leibteil ist hochelastisch und für Leibumfänge von 80-140 cm geeignet.

Viva Stützleggings „Opaque“

Die Stützleggings von Viva bieten mit 12 mmHg Fesseldruck eine sanfte Unterstützung für die Venen. Sie wirken gleich wie Stützstrümpfe, sind aber als modische Leggings ausgeführt. Das Leibteil der Leggings ist leicht strukturiert. Die verschiedenen Stützzonen formen Bauch und Po vorteilhaft. Das Leibteil ist dennoch weich und angenehm zu tragen.

Wie der Name „Opaque“ schon erahnen lässt, sind die Viva Stützleggings blickdicht. Sie haben zudem eine feine Rippstruktur, die das Bein optisch leicht in die Länge zieht.

Die Juzo Soft Leggings und Viva „Opaque“ Stützleggings sind exklusiv bei kompressionsstruempfe.ch erhältlich.

VASOprime – maschinelle Lymphdrainage für zu Hause

Bei einem Lymphödem ist die regelmässige Lymphdrainage ein wichtiger Teil der Therapie. Jetzt während der Corona-Krise, aber auch an Feiertagen oder in den Ferien ist es für Patienten leider fast unmöglich ausreichend behandelt zu werden. Hier bietet die maschinelle Lymphdrainage eine komfortable und effiziente Lösung. Sie kann zu Hause selbständig angewendet werden und hilft Schwellungen zu entstauen.

Das VASOprime wave4

Die Wirkung von apparativer Lymphdrainage AIK

Durch eine sequentielle pneumatische Kompression wird überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert.

Die Anwendung ist einfach, sicher und ohne Nebenwirkungen.

Das VASOprime wave 4 ist ein Lymphdrainagegerät für die persönliche Anwendung zu Hause. Es überzeugt nicht nur mit den kompakten Abmessungen, sondern auch mit der einfachen Bedienung.

Das Touch-Screen Display mit Bildern macht es besonders angenehm, die passende Therapie zu wählen. Die bebilderte Anleitung oder die VASOprime Beratungshotline helfen bei Unklarheiten.

Passend zum VASOprime wave 4 gibt es verschiedene Manschetten. Die Doppelbeinmanschetten mit T.O.C. behandeln beide Beine gleichzeitig mit einer hochwirksamen maschinellen Lymphdrainage. Die Einbeinmanschetten sorgen für eine sanfte Therapie eines Beins. Für die Behandlung des Armlymphödems stehen Armmanschetten mit einem Schultergurt zur Verfügung.

Maschinelle Lymphdrainage gleichwertig mit MLD

Immer wieder hört man die Befürchtung, dass die maschinelle Lymphdrainage weniger gut ist als die manuelle Lymphdrainage (MLD). Wissenschaftliche Untersuchungen haben das Gegenteil bewiesen. Die maschinelle Lymphdrainage ist gleichwertig wie die MLD. Beide haben aber individuelle Vorteile, sodass sich die Therapien im Idealfall ergänzen.

Wirkung aufs gesamte Lymphsystem

Bei der maschinellen Lymphdrainage wird zwar nur das Bein oder der Arm von der Manschette bedeckt. Der Abfluss wird aber im gesamten Lymphsystem angeregt. Das heisst, der Abfluss ist auch oberhalb der Manschette in Richtung Herzen gewährleistet. Eine Behandlung in Bereich von Bauch und Rücken ist dafür nicht notwendig.

Keine unerwünschten Nebenwirkungen

Wird die maschinelle Lymphdrainage richtig angewendet, hat sie keine Nebenwirkungen. Von VASOprime gibt es deshalb auch keine Bauchmanschette. Diese stehen nämlich im Verdacht Genitallymphödeme zu fördern. Die Anwendung von Bein- und Armmanschetten hingegen ist sicher. Mehrere Studien haben gezeigt, dass auch bei einer langjährigen Anwendung der maschinellen Lymphdrainage im Rahmen der KPE (komplexen physikalischen Entstauungstherapie) keine Nebenwirkungen auftreten.

Vorteile der maschinellen Lymphdrainage

Die Vorteile der maschinellen Lymphdrainage sind vielfältig:

  • Man kann die Lymphdrainage selbständig zu Hause, oder auch in den Ferien durchführen und zwar zu jeder Zeit.
  • Durch den zusätzlichen Druck der Manschette wird mehr Flüssigkeit aus dem Bein/ Arm in Richtung Rumpf verschoben als bei der MLD.
  • Verhärtetes Gewebe wird bis in die Tiefe behandelt, sodass sich auch alte Fibrosen teilweise noch lockern lassen.
  • Der Anschaffungspreis eines VASOprime wave 4 Lymphdrainagegeräts ist im Vergleich zur manuellen Lymphdrainage günstig.

Weshalb die MLD nicht ganz ersetzt wird

MLD und maschinelle Lymphdrainage sollten in keiner Konkurrenz zueinander stehen, sondern sich sinnvoll ergänzen. Gegenüber der maschinellen Lymphdrainage bietet die MLD den Vorteil, dass die Therapeutin gezielt auf einzelne Körperpartien und Verhärtungen eingehen kann. Ausserdem schätzen viele Betroffene den regelmässigen Austausch mit einer Fachperson.

Bandagieren nach der Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist nur ein Teil der komplexen physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Weiter gehören dazu die Kompressionstherapie, die Hautpflege und regelmässige Entstauungsübungen. Die Hautpflege und die Entstauungsgymnastik lagen schon immer in der Verantwortung der Betroffenen.

In den letzten Jahren hat sich der Trend zum Selbstmanagement entwickelt, bei dem Patientinnen noch mehr Selbständigkeit im Alltag gewinnen. Das wird einerseits durch die maschinelle Lymphdrainage gefördert und andererseits durch Wraps. Wraps sind ein komfortabler, anwenderfreundlicher Ersatz für gepolsterte Kompressionsverbände. Anders als ein Verband können sie aber vom Betroffenen selbständig angewendet werden.

Bandagieren bei Lymphödem

Möglich machen das einfache Verschlusssysteme mit Klett oder Häkchen. Die meisten Modelle sind zudem mit einem visuellen Kontrollsystem ausgestattet, das es erlaubt, die benötigte Kompressionsstärke exakt einzustellen.

Man kann die Wraps nach der maschinellen oder manuellen Lymphdrainage anwenden. So entfällt langwieriges Einbandagieren. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag „Bandagieren nach der Lymphdrainage war gestern„.

Bei einem vollständig entstauten Lymphödem, wenn sich die Schwellung nicht mehr stark verändert, wird der Wrap durch einen gut passenden Kompressionsstrumpf ersetzt.

Bandagieren nach der Lymphdrainage war gestern

Bandagieren nach der Lymphdrainage

Bis vor kurzem war ganz klar, dass nach der Lymphdrainage eine weitere halbe Stunde fürs Bandagieren bei der Physiotherapie reserviert war. Seit Anfang Jahr wird das Bandagieren aber von vielen Krankenkassen nicht mehr vergütet. In den meisten Fällen ist es heute aber auch nicht mehr nötig einen Verband anzulegen. Moderne Kompressions-Wraps bieten mehr Komfort, mehr Freiheit, eine bessere Wrikung und sind diskreter als gepolsterte Kompressionsverbände.

Weshalb Kompression nach der Lymphdrainage nötig ist

Die Lymphdrainage regt die Aktivität der Lymphangione („Lympherzen“) an und begünstigt so den Abtransport von Flüssigkeit aus dem Gewebe. Da die Flüssigkeit in Ödemen aber konstant nachläuft, schwillt die Extremität ohne Kompression schon wenige Stunden nach der Lymphdrainage wieder an.

Kompression verhindert das erneute Anschwellen des Beins und begünstigt die Entstauung.

Wichtig ist, dass bei Ödemen eine Kompression mit hohem Arbeitsdruck eingesetzt wird. Das heisst der Verband, Wrap oder Strumpf sollte nur wenig elastisch sein.

Vor- und Nachteile des Kompressionsverbands

Kompressionsverbände bieten den Vorteil, dass sie sich an jeden Arm und jedes Bein anpassen lassen. Auch für Personen mit körperlichen Einschränkungen kann ein Kompressionsverband die richtige Lösung sein, weil er von der Physiotherapie angelegt wird.

Ansonsten sind Kompressionsverbände modernen Wraps in vielen Bereichen deutlich unterlegen. Sie rutschen, kosten viel, müssen bis zur nächsten Lymphdrainage am Bein bleiben, was die tägliche Körperpflege erschwert und auch die Wirksamkeit ist häufig schlecht. Eine Untersuchung mit Ärzten, Physiotherapeuten und Pflegepersonen hat gezeigt, dass kaum jemand in der Lage ist den vorgegebenen Druck mit einem Verband zu erzeugen. Die effektiven Drücke lagen zwischen 5 mmHg (unwirksam) und 100 mmHg (viel zu stark). Benötigt wird in der Regel 23-32 mmHg.

Wraps als moderne Alternative zum Verband

Compreflex
Compreflex
Circaid
Circaid

Wraps ersetzen den gewickelten Kompressionsverband immer mehr, denn sie bieten den meisten Ödempatienten entscheidende Vorteile.

  • Selbständige Anwendung: Wraps können vom Ödempatient selbständig angewendet werden, die Abhängigkeit vom Therapeuten verschwindet, was gerade an Wochenenden und Feiertagen ein Vorteil ist.
  • Kontrollierte Kompression: Die meisten Wraps sind mit visuellen Indikatoren ausgestattet, die Angeben wie hoch die eingestellte Kompression ist. So lässt sich eine sichere Anwendung mit einem wirkungsvollen Druck erreichen.
  • Konstante Wirkung: Der Wrap sitzt plötzlich zu locker, weil die Schwellung zurückgegangen ist? Kein Problem, in wenigen Minuten ist der Wrap nachgezogen und bietet wieder die volle Wirkung.
  • Mehr Freiheit: Sie möchten schwimmen, duschen oder die Haut eincremen? Auch das ist mit einem Wrap ganz einfach, weil man ihn jederzeit selbständig an- und ausziehen kann.
  • Kostengünstig: Auf den ersten Blick mögen die Anschaffungskosten für einen Kompressions-Wrap eher hoch scheinen. Im Vergleich zu einem Verband, bei dem viele Binden nur einmal verwendbar sind und das Anwickeln durch den Therapeuten zusätzlich verrechnet wird, sind Wraps aber schnell die günstigere Alternative.
  • Hygienisch: Wraps sind waschbar und wiederverwendbar. Dank relativ dünnem Material schwitzt man kaum. Die meisten Wraps werden zudem mit Unterziehstrümpfen geliefert.
  • Unauffällig: Kompressions-Wraps tragen nur wenig auf und lassen sich problemlos unter der Kleidung verstecken.

Die Sigvaris Compreflex & Coolflex Wraps

Die Schweizer Marke Sigvaris hat mit Compreflex und Coolflex gleich zwei Wrap-Linien lanciert. Hinzu kommen die CompreBoots, die mit beiden Linien kombinierbar sind und eine wirkungsvolle Behandlung des Fusses ermöglichen.

Compreflex Standard sind Wraps die für Unterschenkel, Knie, Oberschenkel und Arm erhältlich sind. Alle Bein-Wraps lassen sich kombinieren und erzeugen eine lückenlose Kompression.

Damit man die Kompressionsstärke kontrollieren kann, werden die Compreflex Bein Wraps mit Accutabs geliefert. Diese kleinen Velcros zeigen mit drei verschiedenfarbigen Linien, wie hoch die eingestellte Kompressionsstärke ist. Es kann zwischen den drei gängigen Kompressionsklassen 1-3 gewählt werden.

Während die Compreflex Wraps aus einem gepolsterten, leicht elastischen, atmungsaktiven Breath-O-Prene Material gefertigt sind, bestehen die Coolflex Wraps aus einem unelastischen, netzartigen und gut belüfteten Mesh-Gewebe.

Beim Coolflex Waden-Wrap wird die Kompressionsstärke anhand von Indikatorlinien auf den elastischen Verschlussbändern eingestellt. Als Verschluss dient kein Klett, sondern kleine Häkchen, die direkt im Mesh-Gewebe eingehängt werden.