Krampfadern

Krampfadern sind sehr häufig. Es ist also gut, sich zum Thema zu informieren. Lesen Sie hier die besten Artikel:

Die Krampfaderoperation und die Nachbehandlung

Krampfadern (Varizen) sind mehr als ein ästhetisches Problem. Die schlechte venöse Durchblutung kann Beschwerden wie schwere, schmerzende Beine, Spannungs- und Hitzegefühl auslösen. Bleiben die Krampfadern unbehandelt, können Schwellungen auftreten und im schlimmsten Fall auch Ekzeme, offenen Beine oder Venenentzündungen. Eine rechtzeitige Behandlung von Krampfadern ist deshalb unumgänglich. Grundsätzlich steht eine konservative und verschiedene operative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Krampfadern behandeln ohne Operation

Die konservative Therapie erfolgt mit medizinischen Kompressionsstrümpfen. Grundsätzlich ist die Therapie in jedem Stadium der Varikose (Varizen-Erkrankung) möglich. Bei der Wahl der Kompressionsstrümpfe muss der Schweregrad der Erkrankung miteinbezogen werden. Ausgeprägte Krampfadern die mit starken Beschwerden oder Komplikationen einhergehen werden mit festeren Strümpfen und oft auch höheren Kompressionsklassen behandelt als vereinzelte Krampfadern ohne Komplikationen.

Die Krampfaderoperation

Die Operation der Krampfadern kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Welches Vorgehen für Sie geeignet ist, bespricht der behandelnde Arzt mit Ihnen. Es stehen verschiedenen Operationsmöglichkeiten zur Verfügung die einzeln oder kombiniert durchgeführt werden.

  • Perforantesligatur: Die Verbindung von oberflächlichen ins tiefe Venensystem wird unterbrochen.
  • Krossektomie: Die Venenäste werden in der Leiste (oder Kniekehle) durchtrennt.
  • Entfernung der erkrankten Stammvenenabschnitte (Stripping): Eine Sonde wird in die beschädigte Stammvene eingeführt und das Gefäss damit aus dem Bein gezogen.
  • Entfernung erkrankter Seitenäste: Nach dem Entfernen der Stammvene werden erkrankte Seitenäste entfernt.

Die Krampfaderoperation hat für den Patienten viele Vorteile wenn sie richtig durchgeführt wird. Die Beschwerden nehmen ab oder verschwinden ganz. Die Rezidivrate bei einem venösen Ulcus cruris (offenes Bein) ist geringer, als wenn das Bein nur eingebunden wird. Ausserdem können an der gleichen Stelle keine Krampfadern mehr auftreten.

Alternative Operationsmethoden

Neben dem bewährten operativen Verfahren wie oben beschrieben, gibt es immer wieder neue Methoden wie die Verödung durch Schaum, Laser, Wechselstrom, Kälte oder Dampf. Diese lassen sich insbesondere auf ihre Langzeitauswirkungen hin noch nicht vollständig beurteilen. Erkunden Sie sich vor der Operation genau über die zur Anwendung kommende Methode und über den aktuellen Wissensstand über die Operationsmethode.

Wie wirkt sich die Krampfaderoperation auf die Durchblutung aus?

Viele Patienten äussern die Sorge, dass die Durchblutung nach der Krampfaderoperation schlechter wird, da Blutgefässe entfernt werden. Diese Sorge ist unbegründet, denn es werden nur Venen entfernt die ohnehin nicht mehr funktionstüchtig waren. Werden die erkrankten Venen ausgeschaltet verteilt sich das Blut in den noch gesunden Venen, wodurch die Durchblutung verbessert wird.

Kann man nach der Krampfaderoperation keine Krampfadern mehr bekommen?

Dort wo Krampfaden entfernt wurden können keine weiteren mehr auftreten. Die im Bein verbleibenden gesunden Venen können aber trotz Operation noch erkranken und ebenfalls zu Krampfaden werden. Aus diesem Grund ist es ratsam auch nach der Krampfaderoperation weiterhin regelmässig Kompressionsstrümpfe zu tragen.

Nachbehandlung bei Krampfaderoperation

Direkt nach der Krampfaderoperation werden die Beine straff eingebunden, um Blutungen zu stillen. Nach einigen Tagen kann der Verband entfernt und durch Kompressionsstrümpfe ersetzt werden. Im Normalfall werden Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 verschrieben. Die Höhe der Strümpfe ist abhängig von der operierten Stelle und wird durch den Arzt verschrieben. Nach einigen Wochen kann auf die Kompressionsstrümpfe verzichtet werden. Es ist aber ratsam auch nach der Krampfaderoperation weiterhin Kompressionsstrümpfe zu tragen, um erneute Beschwerden und Krampfadern vorzubeugen. Wer keine „schweren Gummistrümpfe“ mag, kann auch leichte Stützstrümpfe wählen – eine Mindestgarnstärke von 70den, sowie ein Fesseldruck von 15mmHg sollten gegeben sein.

Thrombose – Symptome und Therapie

Thrombosen sind gefürchtet und trotzdem kennen sich die meisten nicht wirklich damit aus. Andere wiederum verharmlosen die ersten Anzeichen eines Blutgerinnsels. Da bei einer Thrombose schwerwiegende Komplikationen auftreten können ist es notwendig, bei einem Thrombose-Verdacht unmittelbar einen Arzt aufzusuchen. Die Anzeichen einer tiefen Venenthrombose sollte deshalb jeder kennen.

Anzeichen und Symptome der Thrombose

  • Muskelkaterartige Schmerzen in der Wade
  • Wärme-, Spannungs- oder Berstungsgefühl
  • Schwellungen
  • Verfärbte oder gespannte, glänzende Haut
  • Vermehrt abzeichnende Venen an der Schienbeinvorderkante (Pratt-Warnzeichen)
  • Druckschmerzen der Wade (Lowenberg-Zeichen)
  • Schmerzen bei Druck auf die Fusssohle (Payr-Zeichen)
  • Beim Strecken des Fusses Schmerzen in der Wade (Hohmann Zeichen)
  • Die Beschwerden nehmen beim Hochlagern und bei Kälte ab und beim Stehen und durch Wärme zu

Komplikationen der Thrombose

In Folge einer Thrombose kann es zum postthrombotischen Syndrom, einer schweren Schädigung der tiefen Beinvenen mit Schwellungen, Hautverhärtungen und sogar Ulzerationen kommen. Eine noch schwerere Komplikation ist die Lungenembolie. Wenn sich der Thrombus in den Beinvenen löst und durch das Herz in den Lungenkreislauf gelangt, werden die Gefässe verstopft. Der Gasaustausch im betroffenen Gebiet wird gestört und es kann zu einer Sauerstoffunterversorgung (Hypoxämie) im gesamten Kreislauf kommen. Das rechte Herz wird überbelastet, es kann zu einem Herzversagen kommen.

Aufgrund der schwerwiegenden Komplikationen gilt die Thrombose als Notfallindikation. Bei ersten Anzeichen muss sofort ein Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden, auch in der Nacht oder wenn man sich im Ausland befindet.

Gehöre ich zur Risikogruppe?

Es gibt mehrere Faktoren die eine Thrombose begünstigen. Wenn einer oder sogar mehrere Risikofaktoren auf einen zutreffen, ist es sinnvoll mit dem Arzt vorbeugende Massanahmen zu besprechen und auf Flugreisen Prophylaxe zu betreiben. Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Frauen sind häufiger betroffen
  • Bewegungsmangel
  • Kurz zurückliegende grosse Operationen an den Beinen oder Hüfte
  • Schwangerschaft, Geburt
  • Krampfadern
  • Medikamente (z.B. die „Pille“)
  • Tumorerkrankungen, Bluterkrankungen
  • Gewisse Erbkrankheiten

Prophylaxe

Vorbeugen ist besser als Heilen. Deshalb empfiehlt es sich das individuelle Thromboserisiko abzuklären und allenfalls prophylaktische Massnahmen einzuleiten. In der Schwangerschaft, auf Reisen oder bei Krampfadern ist es deshalb immer empfehlenswert, Kompressionsstrümpfe oder Reisestrümpfe zu tragen, sofern keine Kontraindikation vorliegt. Nach Operationen und bei Patienten mit erhöhtem Risiko ist es sinnvoll mit dem Arzt eine Risikoanalyse durchzuführen und in Risikosituationen (z.B. auf Flugreisen) allenfalls eine medikamentöse Thromboseprophylaxe zu betreiben.

In einigen Fällen ist es nicht möglich, den Patienten zu mobilisieren, wodurch das Thromboserisiko enorm ansteigt. In diesen Situationen kann es nötig werden, dass eine apparative Thromboseprophylaxe eingeleitet wird. Dies geschieht mittels spezieller Kompressionsgeräte (AIK).

Therapie

Die Therapieziele bei Thrombose sind das Wachstum des Thrombus zu stoppen, eine Embolie zu verhindern und den ursprünglichen Blutfluss wieder herzustellen. Da der Thrombus innert kurzer Zeit von narbigem Gewebe umgeben wird, muss die Therapie möglichst unmittelbar nach Erkennen der Thrombose eingeleitet werden.

Durch gerinnungshemmende Medikamente wie z.B. (niedermolekulares) Heparin oder Marcumar wird das Wachstum des Thrombus verhindert und das Risiko für eine Lungenembolie gesenkt. Bei jüngeren Patienten die nicht Schwanger oder frisch operiert sind, sowie kein Bluthochdruck besteht kann der Thrombus durch Medikamentengabe aufgelöst werden (Thrombolyse). Andernfalls kann das Gerinnsel auch operativ entfernt werden (Thrombektomie). Kann der Thrombus nicht entfernt werden, bietet der Bypass (künstlicher Umgehungskreislauf) eine Therapiemöglichkeit um die Durchblutung im betroffenen Areal zu erhalten.

Kompressionsstrümpfe nach Thrombose

Stützstrümpfe für die Schwangerschaft

Stützstrümpfe ist nicht nur etwas für venenkranke Menschen mit Krampfadern und Beinleiden. Auch Gesunde können von der Unterstützung profitieren: Wer regelmässig Strümpfe trägt, kann venöse Probleme vorbeugen. Dies ist besonders in der Schwangerschaft von grosser Bedeutung.

Die Schwangerschaft belastet die Venen

Während der Schwangerschaft kommt es zu diversen Veränderungen im Körper. Dies bedeutet nicht nur eine grosse Belastung für die Psyche, sondern auch für die Beine. Davon sind vor allem die Venen betroffen.

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft

Damit eine Schwangerschaft überhaupt erfolgreich sein kann, sind verschiedene Schwangerschaftshormone nötig, u.a. Progesteron und Östrogen. Diese haben allerdings nicht nur Wirkung auf das ungeborene Kind, sondern auch auf das Gewebe und die Gefässe! Die Gefässwand wird nämlich während der Schwangerschaft durchlässiger für Flüssigkeiten:  Wasser tritt ins Gewebe aus und kann zu sehr unangenehmen Schwellungen führen. Die Schwellungen treten zuerst nur an den Knöchel und Unterschenkel auf und sollten als „Warnsignal“ erkannt werden. Schwere und müde Beine sind die Folge. Auch die Muskulatur in den Venen erschlafft durch die hohe Konzentration der Schwangerschaftshormone und führt so zu deren Ausweitung. So können die Venenklappen nicht mehr richtig schliessen und es bilden sich Krampfadern aus.

Erhöhte physikalische Drücke können Sorgen bereiten

Neben den Hormonen kommt es auch zu physikalischen Veränderungen: Während das Kind heranwächst, vergrössert sich auch die Gebärmutter. Diese kann je nach Position auf die Gefässe drücken, so dass der venöse Rückfluss behindert wird. Auch die Reduzierte Mobilität ist nicht gerade förderlich für eine gesunde Durchblutung und stellt vor allem im Letzten Schwangerschaftsdrittel eine grosse Herausforderung dar. Ein oft vergessener Faktor ist das Blutvolumen, welches stark zunimmt und ebenfalls auf den Venen lastet.

Unsere Tipps für die Schwangerschaft

  • Viel Bewegung sorgt für eine gute Blutzirkulation
  • Echte Ruhephasen! Legen Sie sich regelmässig hin, die Beine sollen flach und weich aufliegen.
  • Sitzen ist zwar entspannend für Sie, jedoch nicht für Ihre Beine!
  • Tragen Sie Stützstrümpfe für die Schwangerschaft, auch wenn noch keine Beschwerden da sind
  • Genügend trinken ist wichtig, damit sich das Risiko einer Thrombose nicht erhöht
  • Während der Schwangerschaft sollte das Rauchen ganz unterlassen werden!

Was sind gute Strümpfe für die Schwangerschaft?

Stützstrümpfe für die SchwangerschaftJede Frauenärztin wird Ihnen Raten, Kompressionsstrümpfe der Klasse zwei zu tragen. Diese komprimieren mit einem Druck von weit über 20mmHg. Solch hohe Drücke verträgt nicht jede Frau -besonders nicht während der Schwangerschaft! Es ist also sinnvoller, etwas leichtere Strümpfe der Klasse eins zu wählen, welche dafür regelmässig getragen werden. Ausserdem sollen die Stützstrümpfe bis übers Knie reichen. Schenkelstrümpfe oder Strumpfhosen sind von der Wirkung ähnlich, Sie haben also die Wahl. Gut sind:

Strumpfhosen für die Schwangerschaft

  • VenoTrain micro ATU von Bauerfeind
  • Sigvaris TopFine Materna
  • Venosan 4002 ATU Materna
  • Varisan Fashion ATM von Ciceta

Schenkelstrümpfe für die Schwangerschaft

  • Sigvaris Cotton AGH
  • Venosan 5002 AGH
  • Varisan Fashion AGH
  • VenoTrain micro balance AG

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Die Reisethrombose mit Strümpfen vorbeugen

Adern können ein Krampf sein

In den bisherigen Artikeln haben wir uns hauptsächlich mit Kompressionsstrümpfen, deren Anwendung und Wirkung beschäftigt. Ca. 80% der Strumpfträger leiden effektiv an einer Erkrankung der Venen. Als wichtigstes sind die Krampfadern zu nennen, gefolgt von der Venenthrombose. In diesem Artikel werden wir die Adern, welche für viele einen Krampf darstellen etwas genauer unter die Lupe nehmen.

Krampfadern: Begleiter der Menschen

Krampfadern sind nichts Neues: Der Terminus ist bis in das Althochdeutsche zurückzuverfolgen. Allerdings haben Krampfadern nichts mit einem Krampf gemeinsam, sondern stammen vom althochdeutschen Begriff „krumb“ ab. Krampfadernleiden sind häufig, über 50% der Erwachsenen Bevölkerung sind davon betroffen. Es ist also kaum vorstellbar, welchen ökonomischen Stellenwert die Erkrankung hat.
Unter der Bezeichnung Krampfadern werden Dilatation, Schlängelungen und Knotenbildungen von oberflächlichen Hautvenen sowie von Perforansvenen zusammengefasst, die sich ohne äusseres Zutun nicht mehr rückbilden können. Je nach Ursprung unterscheidet man das primäre vom sekundären Varizenleiden:

Übersicht Krampfadern Stadien

  • Das primäre Krampfaderleiden wird durch eine prädisponierte, vererbte Bindegewebsschwäche verursacht. Diese Form der Erkrankung ist am häufigsten.
  • Gründe des sekundären Krampfaderleidens sind früher gehabte tiefe Beinvenenthrombosen, die zu Alterationen der Venenklappen leiten und zum postthrombotischen Krankheitsbild gehören. Begünstigende Faktoren sind berufbedingtes langes Stehen, Sitzen und nicht zuletzt eine Schwangerschaft.

So fliesst das Blut zurück

Gewöhnlich fliesst venöses Blut aus den Beinvenen in Richtung Pumporgan zurück. Diese Strömung wird durch die Muskelpumpe verursacht: Die Muskulatur der Beine aktiviert sich mit jedem Gang und drücken Blut durch die offenen Klappen nach oben – gegen die Schwerkraft. Es handelt sich hier um einige tausend Liter Blut, welche gegen einen enormen Widerstand befördert werden müssen. Eine gewaltige Leistung!

Damit es nur in ein Richtung geht

Wenn die Gefässventile richtig funktionieren, ist es nicht möglich, dass Blut in Richtung Fuss fliessen kann – sogar im aufrechten Stand nicht. Die Venenwand bringt dem venösen Blutdruck genügend Widerstand entgegen. Der Blutfluss wird nur in eine Richtung – herzwärts – zugelassen. Dies setzt allerdings ein vollkommen intaktes Gefässsystem voraus.

Krampfadern entstehen beim Versagen der Klappen

Schlangenartige Gefässe sind zwar teilweise weiterhin funktionierend, insofern eine intakte Venenwand vorliegt. Liegt aber eine Schwäche vor, hat dies zur Folge, dass sich Venen erweitern und ihre Klappen undicht werden. Es kann lange dauern, bis sich eine nicht erkennbar, ausgeweitete Vene mit geschwächten Klappen zu einer offensichtlichen, geschlängelten Krampfader umbaut. Die Strömungsumkehr führen zu einer Stauung, welcher die Venen zusätzlich ausweitet. Es ist offensichtlich, dass sich Krampfadern immer weiter ausbilden, solange keine entsprechende Therapie eingeleitet wird.

Wie kommt es zur Thrombose?

Stase bei Krampfadern fördert die Entstehung eines Blutgerinnsels. Das kann im oberflächlichen venösen System zu einer Phlebitis führen. Wächst eine Thrombose ins profunde Gefässsystem, wird die Situation lebensbedrohlich. Die dislozierten Gerinselbestandteile können in die Gefässe der Lunge geschwemmt werden und diese blockieren. Dieses Syndrom nennt man man Lungenembolie und kann durch eine gestörte Lungenperfusion zum Tod führen. Lesen Sie mehr über die Thrombose.

Bildung einer Thrombose in der VeneZur Genese der Varikose tragen jedoch verschiedene Faktoren bei. Solche können familiär bedingt oder auch durch Erkrankungen oder bestimmte Gewohnheiten verursacht sein. Einige sind beeinflussbar, andere nicht.

Grundprinzip der Therapie von Krampfadern

Die Kompressionstherapie bildet die Grundlage der Therapie von Venenleiden. Initial ist es oft nicht möglich, Kompressionsstrümpfe anzuziehen. Bis zu einer Schwellungsreduktion sollen Bandagen verwendet werden, sobald ein stationärer Zustand erreicht wird, kann auf Kompressionsstrümpfe umgestellt werden. Krampfadern können so nicht zum Verschwinden gebracht werden, es kann aber ein Zustand erhalten bleiben. Sehr ausgeprägte Varizen sollen chirurgisch angegangen werden.

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Die Kompressionsklassen – je nach Indikation eine andere Klasse.

Die Kompressionssklassen

Wie die Bezeichnung Kompressionsstrumpf schon sagt, wird eine gewünschte Wirkung mittels Kompression erreicht. Der dabei gewählte Druck ist massgeblich von der Diagnose und Gesamtsituation abhängig. Insgesamt sind Kompressionsstrümpfe in vier unterschiedliche Kompressionsklassen erhältlich, KKL. I-IV. Der Druckverlauf wird mit dem RAL-Gütezeichen standardisiert. Stützstrümpfe werden auch in Klassen geteilt, die sogenannten Stützklassen. Auf Grund der fehlenden Richtlinien haben Stützstrümpfe im medizinischen Bereich wenig Bedeutung. Für eine prophylaktische Anwendung sind Stützstrümpfe aber durchaus gerechtfertigt.

Kompressionsklasse I, die Leichte

Kompressionsstrümpfe der KKL. 1 üben einen niedrigen Druck auf das Bein aus. Sie werden oft als leichte Kompressionsstrümpfe bezeichnet. Der Druck an der Fessel (cB) beträgt standardisierte 18-21mm Quecksilber und nimmt gegen oben hin kontinuierlich ab. Die Kompressionssklasse I hat keine therapeutische Bedeutung und wird ausschliesslich für eine bewusste Prophylaxe eingesetzt. Funktionelle Beschwerden wie Schweregefühl oder müde Beine können gelindert werden, solange noch keine massiven Krampfadern vorliegen. Auch für die Prophylaxe der Schwangerschaftsvarikose machen KKL. I Strümpfe Sinn, treten zusätzlich Schwellungen auf, soll eine höhere Kompressionsklasse gewählt werden.

Weiter werden die Strümpfe zur Sicherung des Therapieerfolgs nach Sklerosierung (Verödung) eingesetzt. Die postoperative Behandlung nach der Krampfadern-OP sollte mit Klasse II Strümpfe erfolgen. Es ist jedoch besser eine Klasse niedriger zu wählen, als ganz auf die Strümpfe zu verzichten, z.B. im Sommer.

KKL. 2, die Häufigste

Die Kompressionsklasse zwei ist die am meisten verwendete Klasse. Mit einem Fesseldruck von 23 bis 32 mm Quecksilber spricht man schon von einem schweren Kompressionsstrumpf. Die Fadenqualität wird fester, ebenso die Steifigkeit. Diese Strümpfe haben ein sehr breites Einsatzspektrum: Intensive Prophylaxe, Schwellungsreduktion, Behandlung von Krampfadern und Thrombose sind nur einige Beispiele. Auch in der Schwangerschaft finden Kompressionsklasse II Strümpfe viele Anhänger.

KKL. 3, für spezielle Indikationen

Die KKL. 3 bietet mit über 36mm Quecksilber eine sehr hohe Kompression. Die Klasse wird nur für spezielle Indikationen verschrieben. Dazu gehört z.B. das Lymphödem. Auch für die Therapie des offenen Beins kann ein KKL. 3 Kompressionsstrumpf eingesetzt werden, solange die arterielle Durchblutung sichergestellt ist.

KKL. 4

Kompressionsstrümpfe mit über 49mm Quecksilber haben so gut wie keine Anwendung. Die Strümpfe werden nur auf Anfrage und nach Mass hergestellt. Ein Kompressionsstrumpf der Klasse IV kann nicht selber angezogen werden!