Die apparative intermittierende Kompression gegen Schmerzen

Die apparative intermittierende Kompression, kurz AIK, wird hauptsächlich zur Entstauung von Lymphödemen verwendet. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass die AIK auch zur Linderung von Schmerzen beiträgt. Nämlich immer dann wenn Schwellungen Spannungsschmerzen verursachen. Einige Beispiele.

Schmerzlinderung bei Morbus Sudeck

Der Morbus Sudeck tritt in Folge eines Traumas auf, häufig nach Knochenbrüchen. Es können aber auch kleinere Unfälle sein an die sich der Patient nach einigen Wochen gar nicht mehr erinnert und die Symptome des Morbus Sudeck deshalb nicht als solche erkennt. Brennender Ruheschmerz, Muskelschwäche, Bewegungseinschränkungen, Schwellungen und veränderte Hauttemperatur sind nur einige der Symptome. Nach einiger Zeit kommt es durch die Unterversorgung des Gewebes auch zu Hautveränderungen und zu verändertem Haar- und Nagelwachstum. Bleibt der Morbus Sudeck unbehandelt, oder bleibt die Behandlung erfolglos, kommt es in späteren Stadien ausserdem zu Osteoporose und Versteifungen des Gelenks.

Die Behandlung des Morbus Sudeck gehört in die Hände eines Facharztes. Er verordnet die nötigen Massnahmen, welche sich wie folgt zusammensetzen können. Verschiedene Medikamente wie z.B. Schmerzmittel, Entzündungshemmer und Antidepressiva oder auch therapeutische Lokalanästhesie, weitere Massnahmen wie Ergotherapie, Physiotherapie und Lymphdrainage tragen zur Linderung der Schmerzen bei Morbus Sudeck und zur Verbesserung der Heilungschancen bei.

Die apparative intermittierende Kompression kommt heute bei Morbus Sudeck noch kaum zur Anwendung. Da diese sogenannten Lymphdrainagegeräte aber eine wertvolle Ergänzung zur manuellen Lymphdrainage darstellen, ist es in vielen Fällen sinnvoll zumindest vorübergehend ein AIK-Gerät einzusetzen. Der grosse Vorteil der AIK ist die flexible Anwendung, welche sich an den Bedürfnissen des Patienten ausrichtet.

Schmerzen bei Lymphödem

Die manuelle Lymphdrainage gehört bei Lymphödem neben weiteren Massnahmen zur Standardtherapie. Trotz umfangreicher, professioneller Versorgung klagen viele Lymphödem-Patienten über Spannungsschmerzen. Diese treten vor allem am Abend oder nach längerem Stehen auf. Bei Spannungsschmerzen fühlen sich viele Betroffene machtlos. Oft sind zahlreiche Hausmittel ausprobiert worden, aber nichts hat den gewünschten Erfolg gebracht. Viele sehnen sich nach einer erleichternden Lymphdrainage, welche aber nur wenige Male pro Woche von der Krankenkasse vergütet wird.

Die apparative intermittierende Kompressionstherapie stellt für viele Lymphödem-Patienten mit Spannungsschmerzen eine grosse Erleichterung dar. Die entstauende Wirkung lässt abendliche Beschwerden schnell verschwinden.

Schmerzen bei Lipödem

Das Lipödem wird von Aussenstehenden oft als ästhetisches Problem betrachtet. Hohe Schmerzempfindlichkeit und Spannungsbeschwerden sind für die Betroffenen aber in den meisten Fällen eine grössere Last. Durch die krankhafte Ansammlung von Fettgewebe wird die Funktion der Lymphgefässe beeinträchtigt. Das Gewebe ist geschwollen, was zu starken Schmerzen, ähnlich wie beim Lymphödem führen kann.

Die apparative intermittierende Kompressionstherapie ist in der Lage die Berührungsempfindlichkeit und Schmerzen bei Lipödem zu reduzieren.

Spannungsschmerzen selber behandeln

Egal ob Lymph-, Lipödem oder Morbus Sudeck, Schwellungen verursachen im Gewebe Spannungsschmerzen. Unabhängig von der Erkrankung trägt die Entstauung des Ödems zur Reduktion von Spannungsschmerzen bei. Mit einem Lymphdrainagegerät lässt sich das Ödem durch den Betroffenen selbst entstauuen. Und das immer dann, wenn die Schmerzen auftreten, zeit- und ortsunabhängig.